Center Parcs in Franken: Naturschützer wollen Ausverkauf stoppen

24.10.2020, 19:26 Uhr
Auf dem rund 150 Hektar großen Gelände zwischen Langlau und Brombachsee war bis Ende 2007 die Munitionsanstalt (Muna) der Bundeswehr und bis 1992 das Corps Depot der U.S. Army untergebracht. Nun will hier Center Parcs eine Ferienanlage bauen.

© Limes-Luftbild.de Auf dem rund 150 Hektar großen Gelände zwischen Langlau und Brombachsee war bis Ende 2007 die Munitionsanstalt (Muna) der Bundeswehr und bis 1992 das Corps Depot der U.S. Army untergebracht. Nun will hier Center Parcs eine Ferienanlage bauen.

In dem Schreiben des BN-Landesvorsitzenden Richard Mergner beruft dieser sich auf eine erst im Oktober 2020 zwischen BImA und Umweltbundesamt vereinbarte stärkere Zusammenarbeit beim Schutz von Bundesflächen für den Naturschutz. Ebenso verweist der Bund Naturschutz auf frühere Planungen, die Muna für Ausgleichsmaßnahmen des Autobahnbaus heranzuziehen, konkret für den Ausbau der A 6.


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Diese vom BN zu begrüßende Zukunft des Muna-Waldes sei politisch ausgebremst worden, nachdem etwa 2017 ein Gespräch in der Bayerischen Staatskanzlei zu Center Parcs mit dem ehemaligen Landrat Gerhard Wägemann und dem ehemaligen Bürgermeister Willi Renner stattgefunden hatte. Beide waren und sind Verfechter einer Ansiedlung von Center Parcs, stellt der BN in seiner Pressemitteilung fest.

Zwischenzeitlich durften fünf Vertreter des BN am 22. Oktober das Gelände der Muna Langlau besichtigen. Der Ortstermin habe die Vermutung bestätigt, dass es sich bei der Muna um einen schutzwürdigen Wald handele.

"Uraltbäume über bunt gemischtem Waldaufwuchs"

"Im Seenland hat der Muna-Wald eine absolute Sonderstellung, weil hier die Kiefern- und Fichtenwälder seit Jahrzehnten in Mischwälder umgewandelt wurden", so Dr. Ralf Straußberger, Waldreferent des BN. "Waldumbau und Naturverjüngung sind vorbildlich auf den Weg gebracht: Uraltbäume über bunt gemischtem Waldaufwuchs." Gerade in Zeiten der Klimakrise ist dieser Wald für den Schutz des Lokalklimas unersetzlich. Als wichtiger Kohlenstoffspeicher von weit über 100.000 Tonnen CO₂ dürfe er nicht zerstört werden.

Es gehe hier um die Sicherung der Lebensgrundlagen für Mensch und Natur. Center Parcs gehe es um ein Filetstück am Brombachsee. "Vermutlich soll durch den späteren Verkauf der Häuser an Private das große Geld verdient werden. In keinem Wohnbaugebiet des Landkreises ließen sich solche großen Wohnbaugrundstücke durchsetzen. Nur über solch ein Projekt wäre das möglich. Letztlich geht es hier um den Ausverkauf der Heimat", so Brigitte Löffler, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen.


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