Folien für jedes Verpackungsproblem

11.6.2015, 13:00 Uhr
Folien für jedes Verpackungsproblem

© Landratsamt

Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1979 zurück, als Joachim Baumann zusammen mit Peter Griebel den Handelsbetrieb Verpa GmbH in Weidhausen gründete. Anfangs bestand das Unternehmen aus einer großen Fliegerhalle als Lagerfläche sowie einem Bürocontainer zur Verwaltung.

Nach einigen Jahren des reinen Handels mit Verpackungsmaterialien erkannte der Gründer, dass er das Hauptprodukt, die Verpackungsfolie, selbst herstellen muss. Es sollte aber keine „normale“ Folie sein, sondern eine besondere Art des Verpackungsmaterials. Durch speziell entwickelte Produktionsverfahren und unter Verwendung neuester Rohstoffe wurde eine Folie entwickelt, die bei nur halber Stärke bessere Festigkeitswerte aufwies als herkömmliche Standardfolien. Im Jahr 1986 wurde hierfür die hauseigene Marke „Verpalin“ offiziell als geschütztes Warenzeichen eingetragen. Der Einsatz von Verpalin-Folie spart heute bis zu 50 Prozent an Rohstoff: So werden Ressourcen geschont und gleichzeitig die Kohlen­dioxid-Emission reduziert.
Dieser Erfolg mündete in einer stetigen Weiterentwicklung und Expansion des Unternehmens, sodass im Jahr 1999 das damalige ALL-PLASTIC-Werk in Gunzenhausen übernommen und gleichzeitig eine neue Produktionsstätte in Polen errichtet wurde.

Heute gehört das Unternehmen zu den größten Folienproduzenten in Europa, welches mit Konfektion, Extrusion und Druck sämtliche Schritte der Folienherstellung abdeckt. Besonders stolz sind die Geschäftsführer auf
ihre eigene Entwicklungsabteilung, in welcher fünf Ingenieure an der stetigen Weiterentwicklung des Produkts „Verpalin“ arbeiten. Für nahezu jedes Verpackungsproblem gibt es heute spezielle Verpalin-Folien, die erheb­liche Einsparpotenziale bieten.

Das Werk in Gunzenhausen hat mit seinen rund 200 Mitarbeitern eine besondere Stellung innerhalb der Unternehmensgruppe, denn nur hier werden die Verpackungsfolien auf hochmodernen Anlagen bedruckt. Erst vor Kurzem wurde der Maschinenpark um eine Zehn-Farben-Druckanlage ergänzt. „So eine Anlage gibt es derzeit nur fünfmal in Europa“, betont Geschäftsführer André Baumann. Somit ist es der Firma möglich, Verpackungsfolien aller Art für ihre namhaften Kunden herzustellen und nach deren Wünschen bedruckt zu liefern. Da ein großer Teil der Folien für die Lebensmittelindustrie bestimmt sind, wurde der Betrieb nach dem BRC Global Standard zertifiziert.

Während die Geschäftsführer Joachim und André Baumann sowie Werkleiter Marco Stenglein die Besucher des Landratsamtes durch den Betrieb führen, ist zu spüren, dass hier jeder einzelne Mitarbeiter geschätzt wird.

„Mitarbeiterbindung funktioniert nicht nur über den monetären Faktor“, so Joachim Baumann, „sondern vor allem durch Wertschätzung und besondere Zusatzleistungen.“ Aus diesem Grund beteiligt sich Verpa zum Beispiel an den Führerscheinkosten seiner Azubis und stellt diesen nach bestandener Ausbildung einen Firmenwagen zur Verfügung. Derzeit sind an beiden Standorten 48 Auszubildende beschäftigt, was einer beachtlichen Quote von zehn Prozent der Gesamtmitarbeiterzahl entspricht.

Bei den neuesten Investitionen in den Standort Gunzenhausen wurde stets auch auf den Faktor Umwelt geachtet. Während der Produktion anfallende Reste und Ausschüsse werden direkt vor Ort wieder in den
Produktionskreislauf zurückgeführt. Auch die Anlagen zur Luftreinigung sind sehr modern ausgestattet, sodass keine negativen Einflüsse auf die Umwelt entstehen. Diese Bemühungen beeindruckten auch Landrat Wägemann: „Gerade im umweltsensiblen Kunststoffbereich ist es wichtig, dass Restmüll auf ein Minimum reduziert wird. Verpa geht hier einen vorbild­lichen Weg!“

Das Unternehmen ist derzeit weiter auf Expansionskurs. Neben zusätz­lichen Lagerflächen in Pleinfeld, die bereits seit längerem genutzt werden, soll nach dem Umzug des Aldi-Marktes direkt nebenan zusätzlicher Raum für die Verpa Folie Gunzenhausen GmbH geschaffen werden (wir berichteten).

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