Für die Eissegler läuft es in diesen Tagen glänzend

Gunzenhausen - „Das Eis ist etwa zehn Zentimeter dick, das trägt schon“, erläutert Dieter Blank vom Yachtclub Ansbach-Gunzenhausen, der seit vielen Jahren diesen Wintersport betreibt.

Er hat ebenso wie drei Niederländer auf dem zugefrorenen Altmühlsee seinen DN-Schlitten aufgebaut und zeigt gleich die beiden an der Jacke befestigten Spitzen, mit denen man sich bei einem Einbruch aus dem Wasser ziehen kann: „Wenn man einbricht, kommt man nur mit diesem Hilfsmittel wieder auf die Eisfläche zurück, mit den Fingernägeln geht das nicht!“, erläutert Blank.

Die Konstruktion des DN-Schlittens geht auf einen Wettbewerb der „Detroit News“ aus den 1930er-Jahren zurück. Dieser Schlittentyp ist der einzige, der mit etwa 2000 Stück in einer größeren Serie existiert und neben dem Herkunftsland auch in Mittel- und Nordeuropa sowie in Russland für Wettfahrten verwendet wird. Die „Eisyacht“ kann auf dem Autodach transportiert werden, und Reparaturen sind für Hobby-Bastler problemlos möglich, auch wenn heute Masten und Kufenhalterungen aus Karbon sind. Für die heimischen Eissegler ist der „Cat-Stadl“ in Muhr am See eine Service-Station, wo auch die Kufen geschliffen werden können.

Falls weiterhin Nachtfrost herrscht und die Sonne tagsüber nicht zu sehr scheint, sollte Eissegeln auf dem Altmühlsee noch einige Tage möglich sein. Davon geht auch Daniel Burmann, der Geschäftsführer des Zweckverbands Altmühlsee, aus. Nach seinen Erkenntnissen ist der Altmühlsee derzeit das einzige Segelrevier in Deutschland, wo Eissegeln möglich ist. Burmann registrierte am Wochenende sogar Gäste mit Schweizer Kennzeichen, die eigens an den Altmühlsee gekommen waren, um ihrem Hobby auf dem glatten Eis zu frönen.