Gunzenhausen: Ein Haus mit freundlicher Atmosphäre
14.3.2018, 18:15 UhrDie Sozialdemokraten erhielten einen genauen Einblick in die Arbeitsabläufe der neu gestalteten Notaufnahme inklusvie der Räumlichkeiten, die notwendig sind, um die Anerkennung als Traumazentrum zu erhalten. Kerschbaum führte die Besucher auch in den bereits neu ausgestalteten Bettentrakt B 2, zeigte ihnen leer stehendes Einbett-Wahlleistungszimmer und erläuterte die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals. Während der weiteren Umbauphase müssen die Patienten noch teilweise in Zweibett-Zimmern untergebracht werden, welche ein zusätzliches drittes Bett erhalten. Nach Abschluss der Umbauarbeiten werden dann alle Patienten in Zweibett- oder Einzelzimmer- untergebracht werden können, erfuhren die Besuchern. Diese waren von der neuen Farbgestaltung mit hellen und warmen Farben sehr angetan. Das ganze Krankenhaus erhalte dadurch eine freundlichere und angenehmere Atmosphäre.
Zum Abschluss des Rundgangs konnte sich die SPD-Delegation noch den neu gestalteten und modernisierten Herzkatheder-Untersuchungsbereich ansehen und sich von der Qualität der Geräteausstattung überzeugen.
Im Anschluss informierte Jürgen Winter über die aktuelle Belegung der beiden Häuser in Weißenburg und Gunzenhausen. Es stehen derzeit insgesamt 380 Betten zur Verfügung, in denen die Patienten von rund 900 Mitarbeitern pflegerisch und medizinisch versorgt werden können. Aktuell werden pro Jahr 350 000 Patienten in den beiden Häusern versorgt. Für Jürgen Winter und Gerd Rudolph, der als SPD-Stadtrat, Kreisrat und Verwaltungsratsmitglied des Klinikums Altmühlfranken an der Führung teilnahm, ist die fachliche Spezialisierung der beiden Häuser in Weißenburg und Gunzenhausen die Voraussetzung für den Erhalt beider Krankenhausstandorte im Landkreis, was nicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden könne.
Das Klinikum Altmühlfranken steht immer in der direkten Konkurrenz mit privaten Klinikanbietern. Vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) werden die eingereichten Abrechnungen über die ambulanten und stationären Behandlungen sehr penibel überprüft, und die Tendenz geht dabei leider immer weiter auf eine Verringerung der durchschnittlichen Verweildauer in den Krankenhäusern hin, berichtete Jürgen Winter. Dabei kürzt der MDK die eingereichten Rechnungen oft sehr erheblich, wodurch die Kliniken gezwungen sind, die gekürzten Behandlungstage nachträglich über die Sozialgerichte einzuklagen. Dem Klinikum Altmühlfranken entstehen dadurch Schäden von bis zu 600 000 Euro pro Jahr, klagte der Klinikvorstand.
Die Sanierung und Modernisierung der Klinik in Gunzenhausen wird nach Fertigstellung eine Bausumme von fast 84 Millionen Euro verschlungen haben, die zum Großteil aus Eigenmitteln und Rücklagen des Klinikums Altmühlfranken sowie Zuschüssen des Freistaats Bayern finanziert wurden. Dieser finanzielle Kraftakt wird bei der im Anschluss geplanten Sanierung der Klinik in Weißenburg nicht mehr möglich sein, stellte Winter fest. Hier wird der Landkreis als Sachleistungsträger stark gefordert sein.
Rücklage wäre hilfreich
Daher sieht Kreisrat Gerd Rudolph die aktuelle Haushaltspolitik des Landkreises sehr kritisch. Für ihn ist die geplante nochmalige Kürzung der Kreisumlage auf Kosten von Rücklagenentnahmen in Anbetracht der zu erwartenden hohen finanziellen Belastungen in den kommenden Jahren sehr gefährlich. Es wäre wesentlich wirtschaftlicher, dem Landkreis die finanziellen Mittel, die er für seine Aufgaben benötigt, durch die Kommunen zur Verfügung zu stellen, damit eine entsprechende Rücklage für die anstehenden finanziellen Belastungen angespart werden könne.
Zum Abschluss bedankte sich die SPD-Ortsvorsitzende Bianca Bauer bei Jürgen Winter für die erhaltenen Einblicke.
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