Gunzenhausen ist erstmals „Krone-Stadt“

24.9.2016, 17:19 Uhr
Gunzenhausen ist erstmals „Krone-Stadt“

© Circus Krone

Vom Donnerstag, 6. Oktober, bis zum Sonntag, 9. Oktober, gibt der Circus Krone Vorstellungen auf dem Schießwasen. Auftakt ist am 6. Oktober um 20 Uhr mit einer festlichen Abendpremiere. Danach beginnen jeweils wochentags um 15.30 und 20 Uhr und sonntags um 11 und 15 Uhr die Aufführungen des Jubiläums-Programms „Evolution“. Für die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen gibt es bereits am Donnerstag um 15.30 Uhr eine Sondervorstellung.

Unter dem Motto „Eine unvergessliche Reise um die Welt“ offeriert der Circus Krone eine Mischung aus klassischer Zirkuskunst und moderner Show. 54 Artisten, Tierlehrer und Clowns aus zwölf Nationen und fünf Kontinenten treten auf. Für ihre Darbietungen wurden sie bisher mit zwei Goldenen, acht Silbernen und zwei Bronzenen Clowns, den Oscars der Zirkuswelt, in Monte Carlo ausgezeichnet.

Die Besucher erwartet eine Vielzahl exotischer Tiere, darunter über 20 Papageien in allen Farben, die frei durch die Manege fliegen, das „dienstälteste“ Nashorn der Welt, Tsavo, und der „König der Löwen“, Martin Lacey junior, mit seinen 26 Tigern und Löwen. Trapezkünstler und Artisten aus Südamerika und der Mongolei zeigen ebenso akrobatische Meisterleistungen wie „Crazy Wilson“, der sich auf einem fliegenden Motorrad um die eigene Achse dreht und Salti schlägt. Auch bei diesem Zirkus dürfen die Clowns natürlich nicht fehlen, und so gibt unter anderem die „Legende des Lachens“, Fumagalli, seine Späße zum Besten.

Durchschnittlich tritt der Zirkus in 28 bis 30 Städten im Jahr auf, heuer kommt er zum ersten Mal nach Gunzenhausen. „Normalerweise ist Nördlingen eine traditionelle Krone-Stadt, in der wir spielen. Jetzt versuchen wir es mal mit Gunzenhausen“, erklärt Markus Strobl, Leiter des Krone-Pressebüros, beim Pressegespräch im Parkhotel. „Nicht jede Stadt ist dafür geeignet, uns aufzunehmen. Als Erstes brauchen wir einen Platz, der groß genug für uns ist.“ Allein für das Zelt, das größte reisende der Gegenwart mit 4000 Sitzplätzen, benötigen die Zirkusleute ein Gelände in der Größe eines Fußballfeldes. Insgesamt brauchen sie fünf davon, um alle Tiere und Wagen unterzubringen, eine Fläche von über 30 000 Quadratmetern.

Eigene Schule reist mit

Ansonsten sind sie auf nicht viel Infrastruktur angewiesen, hat der Zirkus doch eine eigene Feuerwehr, eine Tankstelle, einen Schneider und einen Stromgenerator. Sogar eine Schule für die Zirkuskinder reist mit. Von den 25 Kindern sind derzeit sechs schulpflichtig und werden auf der Tournee durch Deutschland von einer Lehrerin unterrichtet. Die Lehranstalt ist eine staatlich anerkannte bayerische Schule. „Das Einzige, das wir von unserer Gaststadt brauchen, ist Wasser und natürlich das Publikum“, sagt Strobl nicht ohne Stolz.

Stolz ist der Circus Krone auch auf seine Tierhaltung. Wöchentlich wird für die Vierbeiner ein Ernährungs- und Bewegungsplan aufgestellt, rund 6000 Euro pro Tag geben sie für Tierfutter aus. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hat die Leitlinien für die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben erlassen. Zudem werden sie in jeder Stadt vom Amtsveterinär genau kontrolliert. Damit sind Zirkusse nach seiner Auskunft die meistkontrollierten Tierhaltungsbetriebe überhaupt. „Die Uni Münster hat eine Studie mit uns durchgeführt“, erläutert Strobl. Dabei seien neben dem Zirkus auch viele Zoos und Tierparks untersucht worden. Es sei herausgekommen, dass die Tiere im Circus Krone mehr Bewegung und eine höhere Lebenserwartung haben als ihre Artgenossen in anderen Einrichtungen, zudem würden sie sich öfter fort-pflanzen und eine höhere Intelligenz haben.

Vor Gunzenhausen steht der Zirkus noch in Lauf an der Pegnitz. Zwei bis drei Tage vor dem 6. Oktober kommt eine Vorhut, die den Schießwasen für die Zeltstadt vorbereitet. Der gesamte Aufbau ist dann innerhalb von 24 Stunden erledigt. Das Zelt wird zwischen 10 und 18 Uhr aufgestellt, gegen 12 Uhr werden sich die 24 Meter hohen Masten heben. „Dann steht der blaue Dom in Gunzenhausen“, erzählt Strobl. Für alle, die nicht so lange warten können, hat der Zirkus eine kostenlose App entwickelt. Lädt man sich diese herunter und hält sein Smartphone dann an ein Circus-Krone-Plakat, erscheint ein weißer Löwe in 3-D auf dem Bildschirm. Dabei gilt, je größer das Plakat, desto größer der Löwe.

Im letzten Jahr hatte der Zirkus rund 1,6 Millionen Besucher und hofft auch dieses Jahr wieder auf zahlreiche Gäste. Die Vorstellung dauert drei Stunden mit einer 25-minütigen Pause dazwischen. Karten im Vorverkauf gibt es in der Geschäftsstelle des Altmühl-Boten, Rathausstraße 8, und bei allen anderen CTS-Eventim- und Reservix-Vorverkaufsstellen.

 

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