Gunzenhausen: Konzept für den neuen Recyclinghof
12.7.2020, 17:34 UhrRathauschef Karl-Heinz Fitz meinte damit den Bebauungsplan "Gunzenhausen Nord, Teilbaugebiet I", der zu ändern ist. Ebenso muss der Flächennutzungsplan angepasst werden, damit der Recyclinghof auf dem Areal im Gewerbegebiet Nord überhaupt entstehen kann. Beide Schritte liegen in der Zuständigkeit der Stadt, für den Recyclinghof selbst ist der Landkreis zuständig. Unter dem damaligen Landrat Gerhard Wägemann wurden die Weichen gestellt, dass diese Einrichtung vom Hollerfeld (neben der Kläranlage) in die Alemannenstraße umzieht. Dort steht eine etwa ein Hektar große Immobilie zur Verfügung, das ehemalige Areal des Baustofffachhändlers Huber & Riedel. Der Landkreis hat Fläche und Gebäude erworben (wir berichteten).
Wie es jetzt weitergeht und was der Entwurf des Bebauungsplans hauptsächlich beinhaltet, legte Jörg Bierwagen vom Planungsbüro Christofori und Partner (Heilsbronn) den Mitgliedern des Ausschusses dar. Nach seinen Worten sollen die jetzigen Gebäude genutzt werden, es kommen keine neuen hinzu. Im Innern werden einige Umbauarbeiten notwendig sein. Für ausreichend Stellplätze für die Mitarbeiter wird im hinteren, südlichen Bereich gesorgt sein. Der Diplom-Ingenieur sprach zusammenfassend von einer zu erwartenden "positiven Nachnutzung".
Einbahnstraße auf dem Gelände
Die künftigen Nutzer, also die Landkreisbürger, die Wertstoffe abgeben wollen, werden von der Alemannenstraße direkt in den Recyclinghof einfahren. Sie können dann ihr Material "trocken" abladen, entsprechende großzügige, ja riesige Dächer sind bereits vorhanden. Genau das sah Bierwagen als sehr positiv an. Ist alles entsorgt, fahren die Bürger geradeaus weiter und biegen ganz am Ende rechts ab, um am Rand des Recyclinghofs zurück zur Alemannenstraße zu kommen. In der vorigen Ausschusssitzung war noch der umgekehrte Weg skizziert worden: erst am Rande der Anlage vorbeifahren und quasi von hinten in den Recyclinghof gelangen. Schon damals war Wert darauf gelegt worden, dass die Nutzung per Einbahnstraße erfolgt – so wird es auch bleiben. Das Konzept sei mit dem Landratsamt abgestimmt, betonte der Fachmann aus Heilsbronn.
Stadtbaumeisterin Simone Teufel bezeichnete die neue Nutzung des Huber & Riedel-Geländes und die Voraussetzungen dafür als günstig. Auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz sprach von einer zu erwartenden "komfortablen Situation".
Doch ist der Eingangsbereich an der Alemannenstraße wirklich groß genug? Könnte es dort bei Hochbetrieb nicht zu Staus kommen, die bis in die Alemannenstraße reichen und den Verkehr behindern? Entsprechende Befürchtungen hegte Dr. Werner Winter (Freie Wähler). Daniel Hinderks (SPD) konnte dem nicht folgen. Man habe hier viel Breite. Die Immobilie sei insgesamt "ideal für den neuen Zweck". Auch Jörg Bierwagen sah keine Probleme bei der Einfahrt. Es führten zwei Spuren in den künftigen Recyclinghof hinein. Da könnte ein Nutzer in Ruhe abladen, und der andere fahre vorbei. Und immerhin betrage die Entfernung von der Zufahrt bis zur Halle 40 Meter. In diesem Sinne äußerte sich auch die Stadtbaumeisterin.
Die Stadt geht davon aus, dass der Recyclinghof im "Normalbetrieb" gute Dienste leisten wird und keine Probleme auftauchen. Damit ist gemeint, dass die Corona-Zeiten, als die Menschen massenweise ihre Häuser von nicht mehr benötigtem Zeug räumten und mit sehr viel Entsorgungsgut in das Hollerfeld kamen, der Vergangenheit angehören. "Die meisten Keller dürften geräumt sein", merkte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz an.
Der Entwurf des Bebauungsplans geht nun in das weitere Verfahren, so der einstimmige Beschluss des Ausschusses.
Wenn der Recyclinghof seinen Standort wechselt, wird das alte Gelände direkt an der Kläranlage frei. Es gehört der Stadt und war langfristig an den Landkreis vermietet. Theoretisch könnte die Stadt das Areal verkaufen, es gibt auch einen Interessenten. In Absprache mit den Fachplanern, die die langfristige Entwicklung der Kläranlage im Auge haben, hat man sich im Rathaus dazu entschlossen, den alten Recyclinghof zu behalten. "So ist unsere Linie", betonte der Rathauschef. Er hat bereits eine neue Nutzung im Sinn: Dort könne man ja die mobilen Elemente des an der Promenade entstehenden Hochwasserschutzes lagern. Ansonsten müsste man eine ganz neue Halle bauen.
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