Gunzenhausen: Mehr Einwohner in Altmühlfranken

15.8.2016, 11:43 Uhr
Gunzenhausen: Mehr Einwohner in Altmühlfranken

© Limes-Luftbild.de

Arbeitsplätze, Lebensqualität, Wohlstand — das verbinden viele mit Bayern und ziehen hierher. Das lässt sich dann wiederum an der Einwohnerzahl ablesen, die ja mittlerweile hauptsächlich durch Zuzüge und weniger durch Geburtenüberschüsse steigt. Der Kreis Weißenburg-Gunzenhausen wuchs im Jahr 2015 durch Wanderungsgewinne um 1128 Bürger. Ein Jahr zuvor waren es plus 510 Bürger gewesen.

Landesweit gab es ein kräftiges Wanderungsplus von rund 164 000 Menschen (71 200 mehr als im Vorjahr), weil deutlich mehr Menschen nach Bayern zogen (1,0 Millionen), als von hier abwanderten (845 000). Aus anderen Bundesländern zog es dabei rund 125 300 Neu-Bayern in den Freistaat, die Fortzüge gegengerechnet, blieb ein Wanderungsgewinn von 4000 Bundesbürgern.

Der gewichtigere Teil des Zuwachses geht freilich auf das Konto der grenzüberschreitenden Wanderungen und dem darin enthaltenen Wanderungsplus bei den ausländischen Staatsbürgern zurück (plus 169 000). Was kaum verwundert, angesichts des großen Zustroms von Flüchtlingen.

So wurden die größten Wanderungsgewinne über die Bundesgrenze hinweg durch Syrer (+33 500) erzielt, gefolgt von Rumänen (+20 200), Afghanen (+14 300) und Polen (+8400), haben die Landesamtsstatistiker festgestellt.

Lässt man die Flüchtlinge außen vor und blickt nur auf die „innerdeutschen Migranten“', lockte Altmühlfranken 449 Menschen aus dem Bundesgebiet an. Davon zogen 118 aus den nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen sowie aus Nordrhein-Westfalen hierher. Weitere 129 siedelten aus dem Nachbarland Baden-Württemberg über, 18 aus Berlin und 84 aus den östlichen Bundesländern, um einen groben Überblick über die Anteile der Herkunftsländer zu geben. Aus anderen Gemeinden Bayerns zogen übrigens 1808 Menschen zu. Der Rest hatte ausländische Pässe.

Die mobilste Altersgruppe ist die der 18- bis 30-Jährigen. Sie sind es, die ihrer Heimat den Rücken kehren und ihr Berufsglück gerne woanders suchen. Was den Altersstrukturen am Zielort zweifellos gut tut. Im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen wurden 1933 junge Menschen als Zuzügler notiert. An allen 5686 Zuwanderern hatten sie damit einen Anteil von 34 Prozent.

Bevölkerungswissenschaftler bezeichnen die Zuwanderungsströme junger Erwachsener übrigens als „demographischen Klau“. Denn angesichts der schrumpfenden Bevölkerung und des drohenden Fachkräftemangels ist die Zuwanderung die einzige Möglichkeit, den künftigen Wohlstand zu sichern, solange die Vermehrungsrate nicht vehement anschwillt. Allerdings schlagen sich in diesen Zahlen mittlerweile auch viele junge Flüchtlinge nieder. Doch diese sind aktuell noch weitaus häufiger auf Sozialleistungen angewiesen, als dass sie Geld in die Sozialkassen bringen. Somit taugt diese Vergleichszahl als Indikator nur bedingt.

Natürlich gibt es auch Menschen, die aus Altmühlfranken weggezogen sind. 4558 waren es zuletzt. Somit fiel hier der Wanderungssaldo unterm Strich positiv aus: Es zogen 1128 mehr Menschen her als weg.

1 Kommentar