Gunzenhausen: SPD auf Nachwuchssuche

16.6.2015, 08:00 Uhr
Gunzenhausen: SPD auf Nachwuchssuche

© Alfred Müller

Das gilt ebenso für die stellvertretende Ortsvorsitzende Rita Baumbeck, die wie Thomas Eischer in diesem Amt bestätigt wurde. Wiedergewählt wurde auch Mariam Martirosyan, die die Finanzen des Ortsvereins verwaltet. Neu im Vorstand ist Hartmut Röhl, der den langjährigen Schriftführer Alfred Pfeil ablöste. Zu Beisitzern ernannte die Versammlung Bianca Bauer, Irene Dänzer, Mirjam Eischer, Joachim Federschmidt, Daniel Hinderks, Alfred Müller, Cornelia Röhl, Oskar Rohrmann, Gerd Rudolph, Angela Schmidt, Sonja Wolf und Andreas Zuber.

18 Vorstandssitzungen hat der Ortsverein in den vergangenen zwei Jahren abgehalten und sich dabei vom Verkehrskonzept über die Kinderbetreuung und Spielplätze bis hin zum barrierefreien Bahnhof mit vielen städtischen Themen befasst. Im Wechsel fanden die Sitzungen einmal abends und einmal am Samstagvormittag in enger Zusammenarbeit mit der Stadtratsfraktion statt.
Sorgen bereitet der Vorsitzenden ein Problem, das sich durch alle Parteien zieht: der mangelnde Nachwuchs. Deshalb haben sich die Genossen für heuer ganz gezielt die Werbung junger Mitglieder auf die Fahnen geschrieben. Mit Bianca Bauer konnte Monika Wopperer im Rahmen der Jahresversammlung zumindest einem jungen Neumitglied das rote Parteibuch überreichen. Derzeit hat der Ortsverein rund 80 Mitglieder.

Einen regen Austausch gab es mit den Sozialdemokraten aus Georgensgmünd vor allem über Wirtschaftsfragen. Dabei fiel der Vorsitzenden vor allem auf, wie positiv beeindruckt die Genossen von Gunzenhausen waren. Ähnlich äußerte sich auch der Kreisvorsitzende Harald Dösel, der bei einer „familienbedingten Stippvisite“ die Atmosphäre auf dem Gunzenhäuser Marktplatz nach eigenen Worten sehr genossen hat. Die Aufenthaltsqualität würde sich aber, zeigte sich Dösel bei seinem Grußwort überzeugt, noch mal „deutlich verbessern“, wenn der mittlere Marktplatz autofrei wäre. In Weißenburg habe sich der neue Fußgängerbereich bewährt, die Genossen seien da in Gunzenhausen auf dem richtigen Weg. Die Gunzenhäuser CSU dagegen betrachte die Innenstadt „offensichtlich vorrangig als Parkraum“.

Sowohl Wopperer als auch Dösel verwiesen auf etliche Veranstaltungen, die teilweise gemeinsam durchgeführt wurden, etwa die Podiumsdiskussion zum Thema Inklusion im Café „Lebenskunst“. Wasser stand im Mittelpunkt der Veranstaltung mit dem Landtagsabgeordneten Ludwig Wörner, sein Kollege Stefan Schuster sprach über die Malihilfe. Anlässlich des 9. Novembers richtete die SPD ein Klezmerkonzert im Lutherhaus aus, Dirk Kruse las dazu Texte.

„Viel Kraft“ haben den Ortsverein laut Monika Wopperer die drei Wahlen (Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahl) innerhalb von nur einem halben Jahr gekostet, hier musste die SPD erst einmal wieder „auf die Füße kommen“. Nun will man sich aber verstärkt der Öffentlichkeitsarbeit zuwenden und damit mit einem eigenen Stand am ersten Juliwochenende auf dem Bürgerfest beginnen. Zudem kommt am Donnerstag, 9. Juli, der Bundestagsabgeordnete Martin Burkert nach Gunzenhausen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr wird nachmittags den Bahnhof besichtigen, anschließend gibt es in der renovierten Geschäftsstelle eine Bürgersprechstunde und schließlich dreht sich ab 19.30 Uhr im „Bahnhofsstüberl“ alles um den Bereich Verkehr.

Mit TTIP und Inklusion hat sich der Kreisvorstand im vergangenen Jahr schwerpunktmäßig beschäftigt, berichtete Dösel. Gut angekommen bei den Mitgliedern sei die Aktion „Wo drückt Dich der Schuh“. Unter den vielen eingereichten Themen haben sich nun fünf herauskristallisiert, die der Kreisvorstand in nächster Zeit verstärkt angehen will. Dösel nannte „den Dauerbrenner“ Straßenausbaubeiträge, dazu sei endlich ein klares Wort von der Staatsregierung notwendig, den Nahverkehr im ländlichen Raum, die Schaffung von günstigem Wohnraum, das Ausbluten der Ortsteile und barrierefreie Bahnhöfe.

Joachim Federschmidt berichtete den Genossen kurz von der Arbeit der Kreistagsfraktion, deren Vorsitzender er ist. Wie bereits Wopperer bedauerte auch der frühere Gunzenhäuser Bürgermeister die starke Dominanz des Südens im Kreistag. Neben ihm gehören der 15-köpfigen SPD-Kreistagsfraktion nur noch Christa Naaß als Vertreterin des nördlichen Landkreises an.

Inklusion war auch in diesem Gremium ein großes Thema, der Antrag auf einen Aktionsplan für den Landkreis wurde aber abgelehnt. Weitere Themen waren die Flüchtlinge und natürlich die Senefelder-Schule. Angesichts der enormen Ausgabensteigerung in der Jugendhilfe – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Jugendlichen im Landkreis – muss laut Federschmidt die Prävention wieder verstärkt angegangen werden. Zudem nannte er auch die ärztliche Versorgung als wichtigen Bereich.

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