Gunzenhausen traf das Unwetter schwer

29.7.2013, 16:46 Uhr
Gunzenhausen traf das Unwetter schwer

© Wolfgang Dressler

Das Unwetter wütete kurz nach 19 Uhr in der Region, vor allem das Stadtgebiet von Gunzenhausen wurde in Mitleidenschaft gezogen – bis hin zum vielbesuchten Holi-Fest auf dem Schießwasen.

In nur einer Stunde fielen bis zu 50 Liter Regen, und es gab heftigen Hagel. Die Bilanz: entwurzelte Bäume, herabgerissene Äste und vollgelaufene Keller und Tiefgaragen. In Gunzenhausen waren einige Straßen wegen Überschwemmung zeitweise nicht mehr passierbar. Das THW, die Feuerwehr und die Polizei hatten alle Hände voll zu tun.

Um 19.19 Uhr erhielt die Polizei Gunzenhausen die Mitteilung, dass in der Burgstallstraße ein Baum auf die Straße gestürzt war und ein weiterer im Nordosten der Kernstadt. Ab dann ging es Schlag auf Schlag. So wurde im Altmühl-Center ein Einbruchalarm ausgelöst. Wie sich herausstellte, staute sich auf dem Dach das Wasser. Schließlich strömte es in das Geschäft und löste dabei Teile der Deckenverkleidung. Diese fielen herab und lösten so den Alarm aus.
In der Oettinger Straße, gegenüber der Aral-Tankstelle, wurde ein Baum umgeweht und verfing sich in der Straßenlaterne. Minuten später kamen die ersten Meldungen über vollgelaufene Keller.

In der Hensoltstraße, der Au­straße, dem Gladiolenweg und der Negeleinstraße, einem bekannten Brennpunkt, sowie in Unterwurmbach im Lilienweg und im Nelkenweg – überall waren Keller und Untergeschosse durch den starken Regen vollgelaufen. Stark betroffen war, wieder einmal, die Weißenburger Straße, die im Bereich des THW unter Wasser stand. Auch vor dem Eingang zum Festplatz gab es eine Überflutung.

Um 19.30 Uhr ging dann bei den Ordnungshütern die Meldung ein, dass die B 466 zwischen Gnotzheim und Unterwurmbach wegen umgestürzter Bäume unpassierbar war. Mindestens fünf Bäume hatte der Wind über die Fahrbahn gedrückt. Zur gleichen Zeit wurde ein Verkehrsunfall im Bereich Brombach gemeldet. Ein 75-jähriger Landwirt war aufgrund des Unwetters mit seinem Traktor von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Wasserdurchlass geprallt. Der Fahrer wurde leicht verletzt.

Weiter ging es bei der Polizei mit der Meldung über vollgelaufene Keller am Lettenweg, in der Waldstraße, in der Schmalespanstraße. In der Reutbergstraße stürzte ein Bewohner in seinem vollgelaufenen Keller und erlitt eine Kopfplatzwunde. Um 19.47 Uhr hieß es dann, dass die Mühlstraße in Frickenfelden durch einen umgestürzten Baum unpassierbar war. Als nächstes wurde die Polizei informiert, dass zwischen Aha und Dittenheim auf einer Länge von etwa 70 Metern viele große Äste die Fahrbahn blockierten.

Die Wasserwacht stellte ein herrenloses Schlauchboot auf dem Altmühlsee fest. Die Beamten der PI Gunzenhausen versuchten festzustellen, ob im Bereich Altmühlsee Kinder oder Jugendliche vermisst wurden. Es konnte ermittelt werden, dass das Boot einer Pfadfindergruppe am Seeufer in Wald gehörte und dort niemand vermisst wurde. Die Wasserwacht konnte das Boot an die Besitzer zurückgeben. Einige Zeit später löste der Einbruchalarm beim Obi-Markt aus. Grund hierfür war ebenfalls eindringendes Wasser.

Im Eingangsbereich der Sparkasse Gunzenhausen am Marktplatz ereignete sich ein Diebstahl, der ebenfalls mit dem Unwetter zu tun hatte. Etwa 20 Personen hatten sich wegen des Starkregens und des Hagels in den Vorraum der Sparkasse begeben. Eine 17-Jährige hatte ihre Handtasche im Eingangsbereich abgestellt. Kurze Zeit später bemerkte sie, dass aus der Tasche das Handy entwendet worden war.

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