Keinerlei Ermüdungserscheinungen

25.10.2012, 15:58 Uhr
Keinerlei Ermüdungserscheinungen

© Leykamm

Der Mann, der seit 1995 darauf sitzt, will den Platz noch weitere sechs Jahre behalten. Dass er der Richtige für den Posten ist, unterstreicht Weingart bei den Versammlungen ganz locker und ohne Verbissenheit. Er will Wahlwerbung machen, keinen Wahlkampf, wie er selbst sagt. Und so bleiben Worte über den politischen Gegenkandidaten um das Amt völlig außen vor. Eine bei der Nominierungsversammlung Michael Breits gefallene Äußerung in Richtung Weingart will dieser aber nicht unkommentiert lassen. Es gäbe bei ihm „keinerlei Ermüdungserscheinungen“, stellte der Bürgermeister in eigener Sache im Spalter Gasthaus „Hofmanns Keller“ klar. 
Bei seinen Auftritten gelingt es ihm, den eigenen Fitnesslevel ein ums andere Mal unter Beweis zu stellen. Eineinviertel Stunden sprudelte es zum Auftakt in Spalt nur so aus ihm heraus. Langweilig war es jedoch niemanden geworden. Weingart verwies kurzweilig und mit einer Fülle von Bildern auf die Entwicklung der Kommune in den letzten 18 Jahren. So gut wie kein Thema blieb unangesprochen. Was er will, packt der Bürgermeister in einen knappen Slogan: „Miteinander Spalt weiter vorwärts bringen.“
Nach diesem Motto habe er bislang sein Amt ausgeübt und wolle dies auch weiterhin „aktiv und weitsichtig“ tun, so der Rathauschef. Seit er das erste Mal gewählt worden ist, seien 60 Millionen Euro in der Kommune seitens der Stadt investiert worden, rechnete er im „Hofmanns Keller“ zurück. Unter anderem habe man die Sanierung der Spalatinschule vollzogen, Krippenplätze in ausreichendem Maße geschaffen (die Sanierung des Kindergartens ist derzeit im Gange) und die Caritas-Sozialstation bei der Verwirklichung einer Tagespflegeeinrichtung unterstützt. Auch bei der anstehenden Erweiterung des Altenheims greift die Stadt dem Träger tatkräftig unter die Arme. 210 Bauplätze wurden verkauft, für neues Wohngebiet und für neue Spielplätze wurde gesorgt.


500 neue Bürger konnten in den 18 Jahren in Spalt neu begrüßt werden. Auch heiße Eisen sind laut Weingart angepackt worden: die Gestaltung der Abwassersatzung und die daraus resultierende Neuberechnung der Beiträge – inklusive weitgreifender Rückrechnungen, die ein halbes Jahrhundert in die Vergangenheit reichen.
Künftige Entwicklungen sprach der 50-Jährige ebenso klar an: Eine stärkere schulische Kooperation mit Georgensgmünd und Röttenbach werde in nicht ferner Zukunft unabdingbar sein. Ebenso sei eine interkommunale Zusammenarbeit mit Abenberg bezüglich eines gemeinsamen Gewerbegebiets zu erwägen. Auch strittige Themen blieben nicht außen vor. Da gibt es zum Beispiel das Dauerproblem Stadthalle, die in Sachen Brandschutz nachgerüstet oder gleich ganz neu gebaut werden muss. Was wiede­rum nur Sinn macht, wenn sie eifrig genutzt wird. „Für zehn Veranstaltungen werden wir keine siebenstellige Summe in die Hand nehmen“, machte Weingart klar. Es sei aber eine Zwischenlösung in Sicht.
In Sachen Altstadtgestaltung gab sich der Bürgermeister kämpferisch. Er will sich für barrierefreie Wohnformen in der Stadt einsetzen, auch wenn das dem Denkmalschutz nicht schmecken dürfte. Manchmal müsse man eben „revolutionär denken“, so Weingart. Verbesserung von ÖPNV und DSL-Anbindung stehen ebenso auf seiner Aufgabenliste, wie auch der zweite Bauabschnitt des Seenplatzes am Enderndorfer Ufer. „Das gibt noch harte Kämpfe“, prognostizierte er.
In der Diskussion versäumte es der Amtsinhaber schließlich nicht, jede Anregung aus der Besucherrunde zu notieren. Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED (soll sukzessive erfolgen), Verwirklichung von Solarstromanlagen auf Innenstadtdächern (komplexe Thematik, die im Stadtrat verfolgt wird) – alles kam auf den Zettel und wurde beantwortet.

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