Kleine Forscher an Gunzenhäuser Grundschule
14.5.2018, 17:22 UhrDiese Fragen kennen alle Eltern und manchen nervt es irgendwann, weil die Erklärungsnot immer größer wird. Wer kennt schon sämtliche Geheimnisse dieser Welt? Die Fragen beginnen immer mit dem gleichen Wort: Warum? Warum geht ein Schiff nicht unter? Warum erlischt das Feuer? Warum leuchtet das Lämpchen? Und so geht das lustig weiter, bis die restlos erschöpfte Mutter oder der Vater nur noch müde zurückfragen: Warum hältst du nicht mal deinen Mund? Kinder sind wissensdurstig, Kinder wollen wissen, wie was funktioniert. Das ist allgemein bekannt.
Rektorin Ingrid Pappler und ihr Lehrerkollegium wollten diesen Fragen-Marathon auf die Spitze treiben und bereiteten sich entsprechend akribisch auf den Tag X vor. In 20 Klassenzimmern bauten Lehrerinnen, Lehrer und Betreuerinnen der Offenen Ganztagsschule unterschiedliche Forscherwerkstätten auf. Ausgestattet mit einem Laufzettel konnten die Kinder während des Schulfests unterschiedliche physikalische Experimente und Phänomene von Luft, Wasser, Brückenbau, Turmbau, Magnetismus, Strom und Verbrennung erforschen und erfragen. "Wir haben in jeder Klasse experimentiert und geforscht", erzählte die Rektorin.
Schon bei der offiziellen Eröffnung gab die Schulgemeinde das Ziel für diesen Tag vor: Gemeinsam schmetterten sie inbrünstig das Lied "Eines ist sonnenklar, dieser Tag wird wunderbar". Bürgermeister Karl-Heinz Fitz hielt sich strikt an die eigenen Vorgaben, "höchstens zwei Minuten zu sprechen".
Schulamtsdirektor Dr. Eduard Gradl rief statt eines Grußworts zu einem kleinen mathematischen Experiment auf, während Rektorin Pappler sich über den großen Einsatz von den zwölf Mitgliedern des Elternbeirats mit Barbara Dietz an der Spitze freute. Sie sorgten dafür, dass viele Kuchen gebacken und reichlich Bratwürste gegrillt wurden sowie genügend Kaffee und andere Getränke zur Verfügung standen.
Die Schulleiterin zeigte sich außerdem dankbar darüber, "dass wir viele tolle und hochwertige Lernmittel zur Verfügung haben". An so einem Tag kommen diese auch voll zum Einsatz. Lehrerin Renate Mandel beispielsweise erklärte in ihrem Klassenzimmer mit einem einfachen Trick, wie ein Kreisel funktioniert. Bei ihrer Kollegin Christine Gottert in der 2. Klasse stand das Thema Luft und Wasser im Mittelpunkt. Da wurde ein Glas kopfüber in eine Schüssel mit gefärbten Wasser gestürzt und dadurch entstand ein Luftloch. Die neunjährige Emily demonstrierte mit großem Eifer, wie Feuer als Freund und Feind funktioniert. Damit nicht genug: Hanna Lepp, eine junge Frau, die gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Grundschule absolviert, betätigte sich an diesem Tag als Feuerschluckerin. Sie kippte einen ordentlichen Schluck Brennspiritus in ihren Mund — ohne zu schlucken — und spie ihn anschließend in eine Fackel. Alles natürlich gut gesichert und in sicherer Entfernung zu den staunenden Kindern.
In der Sporthalle kam die Partnerschaft zum benachbarten TV Gunzenhausen zum Tragen. Kerstin Reichow, Leiterin der Kindersportschule, baute einen Parcours aus sieben Stationen auf. In Stil eines Zirkelbetriebs sollten die Teilnehmer auf einer Wippe balancieren, eine Rollbahn überqueren, ein Trampolin mit Anlauf meistern, rutschen, klettern oder auf einem großen, luftgefüllten Kissen gelenkschonend springen.
Es wurde viel geboten an diesem Tag, der Forschertrieb der Kinder gestillt und viele Warum-Fragen kindgerecht beantwortet.
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