„Klinikum Altmühlfranken“ als neue Marke
6.2.2013, 16:26 UhrDiese Neuerung teilten nun Landrat Gerhard Wägemann und Jürgen Winter der Öffentlichkeit mit. Wägemann ist Vorsitzender des Verwaltungsrats, Winter fungiert als Vorstand des „Kommunalunternehmens Kliniken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen – Anstalt des Öffentlichen Rechts". Diese Bezeichnung ist in der Tat sperrig. Ärzte, Pflegekräfte, Verwaltung und das Personal in der Hauswirtschaft waren sich darin einig, dass auch in diesem Punkt eine Verbesserung angebracht sei. Man setzte sich intern zusammen und leistete so die entscheidende Vorarbeit für die neue Wort-Bild-Marke, schilderte Jürgen Winter.
Die Vertreter der beiden Krankenhäuser und die politisch Verantwortlichen, also der Verwaltungsrat, sehen in dem neuen Namen nicht den Auftakt für eine wünschenswerte Entwicklung, sondern die selbstbewusste Darstellung, dass sehr vieles bereits erreicht sei und man diesen Weg konsequent fortsetzen wolle. Zu „Klinikum Altmühlfranken" kommt der Zusatz „Spezialisten für Sie". Diese Botschaft stehe für das hohe Leistungsniveau der beiden Häuser der Grund- und Regelversorgung, sagte Vorstand Winter. „Die Klinikmarke bringt das auf den Punkt, was beide Standorte seit der Fusion im Jahr 2002 zusammen geschaffen haben. Ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen, denen Kliniken aktuell ausgesetzt sind, setzt das Klinikum Altmühlfranken damit ein Zeichen: Die Menschen können sich auf eine qualifizierte, wohnortnahe Versorgung verlassen." Insofern gebe man mit der neuen Klinikmarke durchaus ein bewusstes Qualitätsversprechen ab, ohne dabei die medizinische Grundversorgung aus den Augen zu verlieren.
In den vergangenen elf Jahren habe man einen zukunftsträchtigen Gesundheitsstandort geschaffen. Dazu gehörten die medizinische Spezialisierung, das Leistungsangebot auf hohem Niveau und vor allem die Nähe zu den Patienten. Winter verwies auf die neue Logoform: „Hier sei der Mensch zentral gesetzt."
Der neue Name, das neue Design und eine neugestaltete Internetpräsentation gehen am 14. März an den Start. Zu diesem „Paket" gehören auch 16 neue Piktogramme, eines für jede Abteilung, alles in der Farbe Orange. Die Wahl der Bildsprache sei eher ungewöhnlich. Die Klinik verzichte auf gestellte Bilder aus dem Klinikalltag. Winter stellte fest, man habe eine für Kliniken ungewöhnliche Bildsprache und Farbe gewählt. „Das fällt auf, und wir möchten auffallen."
Für ganz wichtig hält das „Klinikum Altmühlfranken", sich optimal im Internet zu präsentieren. Dabei geht es auch darum, interessant und attraktiv zu sein bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften, die vielleicht davor scheuen, in die Provinz zu gehen. Die Wort-Bild-Marke soll einen Teil dazu beitragen, dieser Skepsis zu begegnen.
„Der neue Name ist eine Positionierung und kein vorübergehender Marketinggag", betonte Landrat Gerhard Wägemann. Mit „Altmühlfranken" habe bereits der Landkreis gute Erfahrungen gemacht und sein regionales Image gestärkt. Auf dieser Basis wolle man die Produkte, Dienstleistungen, Innovationen und die hohe Lebensqualität der Region mit Stolz und Selbstbewusstsein nach außen tragen. Den Bereich Gesundheits- und Sozialwirtschaft mit etwa 3800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kernbereich des Gesundheitswesens erachtete Wägemann als wesentliche Stärke des Landkreises. In dieser Branche sei das Kommunalunternehmen der Kreiskliniken ein Leuchtturm und verfüge über einen hervorragenden Ruf. Vor diesem Hintergrund sei es nur konsequent, wenn auch das Kreisklinikum den Regionalnamen „Altmühlfranken" aufnehme. Es gebe, bei zwei Standorten, ein gemeinsames Klinikum, das zu einer synergetischen Einrichtung zusammengewachsen sei. Das habe die Menschen hier überzeugt. Sie hätten keine Probleme damit, aus dem Weißenburger Raum ins Krankenhaus in Gunzenhausen zu kommen und umgekehrt.
Die Chefärzte begrüßen es ausdrücklich, dass das Kreisklinikum seinen „Gesamtauftritt nach außen" erneuert. Diese Feststellung traf Dr. Heiko Priesmeier auch im Namen seiner Kollegen Dr. Wilhelm Nothofer, Dr. Willibald Meyer und Dr. Stefan Limmer. Der nun gewählte Name unterstreiche die enge Zusammenarbeit der medizinischen Fachabteilungen über beide Standorte hinweg. Entscheidend seien die hohe medizinische Qualität und die Fähigkeit, Notfälle vor Ort zu behandeln. Priesmeier erwähnte die enge Zusammenarbeit der Chef- und Oberärzte und diverse Zertifizierungen. Das Krankenhaus Gunzenhausen sei etwa ein regionales Traumazentrum, und habe besondere Kompetenzen bei der Behandlung von Herz-/Kreislauferkrankungen erworben. Der Herzkatheter stehe 365 Tage im Jahr bereit, was vor allem Herzinfarkt-Patienten zugute komme. Im Fall von Schlaganfällen sei eine spezielle Therapie mit Medikamenten möglich. Dazu brauche es einer schnellen Abstimmung per Videokonferenz mit anderen Häusern. All das werde Tag für Tag praktiziert. Man habe in Altmühlfranken ärztliche Behandlungen, die es hier früher nicht gegeben habe.
Für die niedergelassenen Ärzte und die Kassenärztliche Vereinigung begrüßte Dr. Hans-Erich Singer (Mitteleschenbach) die neue Bezeichnung. Gunzenhausens Bürgermeister Joachim Federschmidt meinte, das Klinikum sei eine Einrichtung mit herausragender Funktion und Qualität. Das gemeinsame Erscheinungsbild sei die Fortsetzung der bisherigen Arbeit. Wobei auch der Heilbehandlung nach der stationären Versorgung eine große Bedeutung zukomme. Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel bezeichnete das Klinikum als einen wichtigen Standortfaktor. Die Stadt Weißenburg und das Klinikum seien aufs Engste miteinander verbunden. Weißenburg sehe das Klinikum als Einheit, unabhängig davon, dass in den letzten Jahren am Standort Gunzenhausen die großen Baumaßnahmen durchgeführt wurden.
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