Neubau ist ein Bekenntnis zu Gunzenhausen
30.4.2019, 06:34 UhrInhaber und Geschäftsführer Hans Riedel, sein Vater Thomas und Prokurist Günter Reif hatten im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun, um die rund 400 geladenen Gäste zu begrüßen. Die Schlange vor der riesigen Lagerhalle wurde lang und länger, und alle reihten sich geduldig ein. Es war den Chefs ein Anliegen, die Besucher, darunter viele Geschäftspartner, persönlich willkommen zu heißen. Dieser herzliche Umgang mit der Kundschaft wird bei dem Traditionsbetrieb schon immer gepflegt und macht einen nicht zu unterschätzenden Teil des Erfolgs aus.
Andreas Fischer von Radio 8, der durch Programm führte, rief die wichtigsten Daten der Investition in Erinnerung: Das Unternehmen hat sich mit nun 19 000 Quadratmetern vom Platz her in etwa verdoppelt. Der Neubau erforderte rund 8,5 Millionen Euro, und genau zwölf Monate zuvor war der Spatenstich erfolgt.
Ganz in die Tradition der drei vorigen Generationen reihte sich dann Hans Riedel in seiner Ansprache ein. Er betonte ausdrücklich den Wert und die Verpflichtung durch den Familienbetrieb. Die neuen Gebäude und das Eröffnungsfest seien wichtig, aber was wirklich zähle, sei der tägliche Umgang der Mitarbeiter mit der Kundschaft. Und hier müsse er selbstkritisch festhalten, dass die Betriebsabläufe in den letzten Monaten noch nicht optimal eingespielt waren. Es kam zu längeren Wartezeiten. "Da ist noch viel zu tun", stellte der Geschäftsführer fest. Und: "Wir werden diese Dinge abstellen, davon bin ich überzeugt." Einer aus der Belegschaft, ein altgedienter Lkw-Fahrer, habe ihm versprochen: "Wir werden da nicht nachlassen", und das mache ihm Hoffnung. Erfreulicherweise sei der Baustoff-Fachhandel seit dem Umzug Anfang des Jahres direkt sehr rege nachgefragt worden, darauf könne man bauen.
Hans Riedel lenkte den Blick auf den Standort Gunzenhausen, der in den letzten 40 Jahren größere Umstrukturierungen erfuhr, zum Beispiel den Umzug von der Bahnhof- in die Alemannenstraße im Jahr 1997. Gunzenhausen bleibe das Herzstück des unternehmerischen Wirkens von Huber & Riedel.
Bürgermeister Karl-Heinz Fitz sprach von einem wahrlich guten Tag für Gunzenhausen. Es sei ein stattliches Betriebsgebäude entstanden. Die Stadt habe einen Teil der benötigten 19 000 Quadratmter zur Verfügung gestellt, der Rest sei von privater Seite gekommen. Das Rathaus habe sich auch beim Thema Brandschutz eingebracht. Hier, wie auch allgemein beim Schaffen von Wohnraum, stelle sich die Frage, ob die Anforderungen des Staates nicht inzwischen zu hoch seien.
Landrat Gerhard Wägemann, der das gute Betriebsklima bei Huber & Riedel hervorhob, wusste, was der Bürgermeister gemeint hatte. Sein Dank gelte allen am Bau Beteiligten, "auch den Brandschutzsachverständigen". Ob der Brandschutz in dieser Weise immer so notwendig sei, daran habe er persönlich auch so seine Zweifel. Andererseits müssten die Mitarbeiter des Landratsamts darauf achten, dass die bestehenden Regelungen so, wie sie sind, eingehalten werden. Wägemann überreicht Hans Riedel einen Schirm und versicherte ihm , der Landkreis werde das echte Familienunternehmen auch künftig nicht im Regen stehen lassen werde.
Der Schirm hatte durchaus seine Berechtigung, denn die Eröffnungsfeier wurde im weiteren Verlauf durch heftigen Regen und unangenehmen Wind beeinträchtigt. Die meisten Gäste nahmen es gelassen. Und das Team von Stadelmann Catering aus Döckingen ließ sich von Nässe und Wind nicht davon abhalten, die Besucherschar gekonnt zu verköstigen. Am Tag darauf, bei der großen Hausmesse, waren dann die äußeren Bedingungen schon wieder viel besser.
Jetzt ist erst einmal mit dem Feiern Schluss. Es zählt wieder, wie es der Firmenchef sagte, das tägliche Geschäft mit den Kunden. Und in dieser Hinsicht ist Huber & Riedel seit nunmehr 170 Jahren gut aufgestellt.
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