Neue Kapelle am "Seenländer"
7.9.2011, 16:35 UhrDas Richtfest hatte sich um Wochen verzögert, da der Zimmermeister Franz Lederer, dem die Kapelle ein persönliches Anliegen war, tödlich verunglückte. Regionalbischof Christian Schmidt, Dekan Klaus Mendel, Stadtpfarrer Christian Konecny und der Muhrer Ortsgeistliche Karl Heinz Brendel nahmen daran teil. Roland Fitzner, der Muhrer Bürgermeister, erklärte eingangs die Idee seiner privaten Initiative, die zum Bau der Kapelle geführt hat.
Die ersten Gedanken waren bereits im Zusammenhang mit dem vor 15 Jahren noch laufenden Flurbereinigungsverfahren, gemeinsam mit dem damaligen Teilnehmergemeinschafts-Vorsitzenden Bernhard Böckeler und dem Wegebaumeister und Ehrenbürger Karl Schotterer, entwickelt worden. Im Jahr 1995 war von ihm die sich heute auf dem Turm der Kapelle befindliche Glocke angeschafft worden, die nun zu Beginn des Richtfestes schon geläutet werden konnte.
Roland Fitzner freute sich das die hohen Geistlichkeiten, die an diesem Tag zur bayernweiten Auftaktveranstaltung ökumenische Schöpfungszeit in Muhr weilten, sich die Zeit genommen haben am Richtfest teilzunehmen. Er dankte im Namen der privaten Kapellenbaugemeinschaft für die bisher erfahrene großartige finanzielle und ideelle Unterstützung des Bauvorhabens und freute sich darüber, dass die neue Kapelle künftig direkt am neuen überregionalen Wanderweg „Der Seenländer“ liegen wird.
Er gedachte auch des verunglückten Zimmerermeisters Franz Lederer, der viel Herzblut in den Bau der Kapelle investiert hatte und leider wenige Tage vor dem ursprünglich geplanten Richtfest tödlich verunglückte. Im Beisein der Familien Lederer und Roß, sprach Polier Martin Jank den Richtspruch. Architekt Stefan Lautner erläuterte im Anschluss daran das Bauvorhaben und die geplante Gestaltung. Bevor der Regionalbischof das Wort ergriff, läuteten dann der Enkel von Franz Lederer, Paul Roß und der Enkel von Roland Fitzner, Felix Fitzner, die zwei Zentner schwere Glocke.
Der Regionalbischof, der von der Lage wie von der Architektur der Kapelle beeindruckt ist, freute sich über das neue christliche Zeichen. „In einer Zeit, in der zum Beispiel in der Landeshauptstadt München nur mehr 51 Prozent der Bevölkerung einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehören, tut es gut neue christliche Zeichen wachsen zu sehen“, so der Regionalbischof. Das künftige Angebot in Gottes freier Natur in aller Stille Einkehr halten zu können, passt nach seinen Worten auch zum heutigen Gedanken unsere Schöpfung zu bewahren.
Auf die christliche Symbolik eingehend gab der Regionalbischof, der lange Jahr Geistlicher in Sankt Lorenz in Nürnberg war, ein selbstverfasstes fränkisches Gedicht, das sich sinnlich mit der Rosette über den Eingang der Nürnberger Sankt Lorenzkirche auseinandersetzte. In Bezug auf die künftige Nutzung des Kirchleins will Regionalbischof Schmidt eine Nutzungsvereinbarung ausarbeiten. Nach einem gemeinsamen Gebet ging es bei einer herrlichen Abendstimmung zum eigentlichen Richtfest über.
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