Roland Fitzner ist neuer Ehrenbürger von Muhr am See
27.4.2014, 21:00 UhrDas mag verwegen klingen, aber es war so. Er ist seinen Mitbürgern stets ein Vorbild an Einsatzbereitschaft gewesen, ist ihnen mit kreativen Ideen und unbändigem Fleiß vorangegangen. Am vergangenen Freitag haben ihn seine Muhrer einen würdigen Abschied bereitet und zum Ehrenbürger ernannt. Mehr kann ein Muhrer zu Lebzeiten nicht erreichen.
Wer kommunalpolitisch so erfolgreich ist wie er – ist das ein „harter Hund“ oder ein „Macher“, der über Leichen geht? Roland Fitzner hat in seinem Leben gezeigt, dass es auch anders geht. Er ist sensibel, auch sentimental und romantisch. Das politische Geschäft hat ihn jedenfalls nicht emotional abgestumpft. Es war ein Wunsch dass langjährigen Sängers, dass ihn der Männergesangverein seinen Abschied gefühlvoll einstimmt („Mein Elternhaus“). Und Christian Auer, der musikalische Leiter der Altmühlsee-Festspiele, begleitete den Ehrenabend im AIZ mit Wiener Melodien, eine Hommage an die österreichischen Wurzeln des Rathauschefs. Von dort war auch Prof. Werner Horn angereist, ein gebürtiger Muhrer (Sohn des früheren Bürgermeisters Johann Horn). Der emotionale Höhepunkt war für ihn wohl der gesangliche Gruß seiner Enkeltochter Anna und die Freude des kleinen Felix, der jetzt mit dem Opa den Rucksack schnüren kann.
Wenn die Muhrer feiern, dann geht das nicht husch-husch über die Bühne. Erst Mitternacht kehrten die letzten Gäste heim. Es war eben die angenehme Atmosphäre und der lockere Gedankenaustausch, der sie vereinte.
Leistungsbilanz in Stichpunkten
Stellvertreter Karl Hummel skizzierte das Leben von Roland Fitzner, der nach zwölf Jahren im Gemeinderat 1988 zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt wurde. „Er hat sich nichts geschenkt und ist oft an die Grenzen seiner gesundheitlichen Belastungsgrenze gegangen“, sagte er und befand: „Wenn heute Muhr am See so positiv wahrgenommen wird, dann ist das sein Verdienst“. Nur stichpunktartig nannte er die Leistungen: Generalsanierung der Schule, Turnhallenbau, Ausweisung von Siedlungsflächen (mit 140 Bauplätzen), Ärztehaus, „Netto“-Ansiedlung, Bau des Altmühlsee-Informationszentrums, Anschluss an die Abwasserentsorgung Gunzenhausen, Gewerbegebiet „Julienberg“ und natürlich die Altmühlsee-Festspiele.
In die Pflicht nehmen ließ sich Roland Fitzner als Kreisrat (mit kurzer Unterbrechung seit 2002), Vorsitzender des Zweckverbands Wasserversorgung der Büchelberger Gruppe und Präsidialmitglied des Bundesverbands der Brieftaubenzüchter sowie als führendes Mitglied des Trakehner-Zuchtverbands. Beide Organisationen haben ihn mit hohen Auszeichnungen bedacht. Seit 36 Jahren schreibt Fitzner für den Heimatverein, seit neun Jahren gibt er den „Muhrer Heimatbrief“ heraus – und seit fast fünfzig Jahren ist er freier Mitarbeiter des Altmühl-Botens. Daneben hat er viele historische Abhandlungen verfasst. 2010 ist sein gesellschaftliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz honoriert worden.
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