Schäfer zum Wohle der Natur
5.1.2012, 11:30 UhrWägemann gratulierte den beiden Schäfern jüngst im Namen des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen zu der Ehrung. Vater und Sohn betreiben seit 38 Jahren die Schäferei, wobei vornehmlich Merinoschafe gehalten werden. Begehrt ist nicht nur deren Fleisch, sondern auch die Wolle. „Für die gab es heuer einen guten Preis – das erste Mal in meinem Schäferdasein“, bilanzierte Friedrich Schmidt.
Zusammen mit Sohn Gerhard und einem Helferstamm kümmert er sich innerhalb staatlicher Förderprogramme um die Entbuschung und damit um den Erhalt der wegen ihrer besonderen Artenvielfalt bedeutenden Trockenrasen. „Diese Arbeit ist nicht immer leicht“, blickte er auf die körperlichen Anforderungen an den steilen Hängen oder unwegsamen Arealen. Friedrich Schmidt dankte deshalb vor allem seinen Helfern und Unterstützern, ohne die diese Arbeit für den Erhalt der Natur nicht möglich wäre. Lob hatte der Hohentrüdinger auch für den Mittelfränkischen Landschaftspflegeverband und die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt parat. Von beiden werde er vielfältig unterstützt.
Bei der Bewirtschaftung solcher ökologisch wertvoller Bereiche müssten Landwirte oder Schäfer oftmals auf einen maximalen Ertrag verzichten, betonte Landrat Wägemann – „denn nur die extensive und damit sehr sensible Nutzung lässt solche Landschaften entstehen“. Betriebswirtschaftlich rechnet es sich für die Betriebe oftmals nicht, diese schwer zu bewirtschaftenden Flächen weiter offen und damit landschaftlich attraktiv zu halten. Daher honoriere die Gesellschaft solche Betriebe und deren Unternehmer mit den entsprechenden Prämien oder Fördermitteln, ohne die derartige landschaftliche Kleinode heute kaum noch so zahlreich vorhanden wären, erläuterte Wägemann.
Aber selbst diese Programme würden oftmals nicht die höheren Aufwendungen ersetzen, weswegen leider nicht alle der angebotenen Prämien auch auf jenen Flächen genutzt werden, wo gerade ein Höchstmaß an Landschaftssensibilität notwendig wäre. Mit dem Dank an die Schäferfamilie Schmidt will Wägemann auch die Verbraucher direkt ansprechen und sensibilisieren, ihren eigenverantwortlichen Teil zu den Naturschutzleistungen aufzubringen – indem mehr heimisches Lammfleisch gegessen wird. Das bedeutet für den Landrat aber auch eine Akzeptanz der Preise, welche für so erzeugtes Fleisch aus der Kulturlandschaftspflege nötig seien. Wägemann: „Ein solches Produkt kann niemals preiswert, sehr wohl aber immer seinen Preis wert sein.“
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