Sommertour der Linken-Abgeordneten
27.7.2012, 16:04 UhrDabei erhielten die Gäste umfangreiche Informationen über den Hintergrund und die Entstehung dieser von Menschenhand geschaffenen Wasserlandschaft. Diese dient, zusammen mit den anderen fränkischen Seen, in erster Linie der Wasserüberleitung zwischen Süd- und Nordbayern. Doch auch der Tourismus profitiert von den Wasserflächen, die jährlich eine Vielzahl an Urlaubern zum Surfen, Segeln und Schwimmen anlocken. Und obwohl für den Bau des Altmühlsees viel Natur zerstört worden ist, so ist doch auch „etwas Neues und Wertvolles entstanden“, erklärte Heidrun Albrecht.
Die Naturschützer setzten sich beim Bau des Sees vor über 25 Jahren dafür ein, dass im See ein 200 Hektar großes Naturschutzgebiet seinen Platz bekommt, die Vogelinsel, auf der rund 80 verschiedene Arten regelmäßig brüten. Darunter sind auch viele bedrohte Arten zu finden, wie zum Beispiel der Seeadler. Durch die strikte Trennung von Naturschutzgebiet und touristischer Nutzung des Sees gebe es kaum Konfliktpotenzial. „Das hat sich seit 26 Jahren bewährt“, zeigte sich Heidrun Albrecht überzeugt. Etwa zehn Prozent des Schutzgebiets sind für den Menschen zugänglich. Hierher gelangt man zu Fuß über eine Holzbrücke und kann dann den Blick vom neu errichteten Aussichtsturm aus genießen.
Auf der Vogelinsel fühlen sich übrigens nicht nur die gefiederten Freunde wohl, auch der Biber ist dort längst heimisch geworden. „Er ist uns immer willkommen“, betonte Heidrun Albrecht, die weiß, dass der Nager nicht überall ein gern gesehener Gast ist. Die Leiterin der Umweltstation ließ auch die Probleme nicht außen vor, mit denen der Altmühlsee und vor allem die Touristiker zu kämpfen haben: die Algen und die kräftig ansteigende Graugänse-Population. Über mögliche Lösungen werde an einem runden Tisch offen diskutiert, verschiedene kleinere Maßnahmen wurden bereits ergriffen.
Bis Ostern soll sich auf der Vogelinsel übrigens einiges getan haben: Der Lehrpfad wird um eine Reihe interaktiver Stationen aufgewertet, bei denen sicherlich nicht nur die Kinder ihren Spaß haben werden. Diese Ankündigung stieß bei Kornelia Möller auf offene Ohren: Die gebürtige Niedersächsin, die auch stellvertretendes Mitglied im Bundestagsausschuss Arbeit und Soziales ist, sprach sich am Altmühlsee dafür aus, jungen Leuten einen anderen Umgang mit der Natur und mehr Wertschätzung derselben zu vermitteln.
Weitere Einblicke in die Situation am Altmühlsee erhielt sie anschließend von Daniel Burmann, Geschäftsleiter des Zweckverbands Altmühlsee, und Wolfgang Ecklerein, Leiter der Tourist-Information in Gunzenhausen. Auch eine Fahrt mit der „MS Altmühlsee“ durfte nicht fehlen, bevor es dann zum Abschluss nach Gunzenhausen ging. Dort machte sich die 51-Jährige an den Aufstieg des 33 Meter hohen Blasturms und wurde mit einem schönen Blick über die Dächer der Altstadt und das Umland belohnt.
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