Umfrage zu Center Parcs startet: "Wir sind neutral und objektiv"
23.1.2021, 08:24 UhrDie vier jungen Leute, die allesamt im dritten Semester Kommunikationsmanagement studieren, verteilten die Fragebögen dazu selbst in den Briefkästen im gesamten Gemeindegebiet.
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Wie die im Vorfeld mit Vertretern der verschiedenen Gruppen – vom Investor bis zum Bund Naturschutz – geführten Gespräche, ist auch die Umfrage Teil des Seminars "Kommunikation bei Bau- und Infrastrukturprojekten", das Professor Dr. Frank Brettschneider seit 2012 durchführt. Dafür gibt er entweder Themen vor oder die Studenten dürfen eigene Ideen einbringen.
"Hochinteressant" für die Studenten
Bei ihrer Recherche sind Sarah Otto, Anastasija Daut, Nina Weinmann und Vincent Krapf dann auf das Projket von Center Parcs im Seenland gestoßen – und stuften es als "hochinteressant für unsere Zwecke" ein, wie Vincent Krapf es beim Gespräch vor dem Pfofelder Rathaus formulierte.
Dabei hätten die Größe dieses privaten Vorhabens und die überregionale Bedeutung, aber auch die "emotional aufgeladenen" Debatten den Ausschlag gegeben, dieses Projekt für das Seminar aufzugreifen, erklärt die Studentengruppe, denen es in ihrer Arbeit hauptsächlich darum geht, die Informations- und Kommunikationswege zu erforschen.
So wird beispielsweise abgefragt, aus welchen Quellen sich die Bürger informieren, wie sie die Berichterstattung über das Bauvorhaben einschätzen und auch, wie der Umgang miteinander im Rahmen der Diskussion beurteilt wird.
Nicht von außen beeinflusst
"Wir bewerten nicht, wir wollen nur die Situation erforschen und keinesfalls dem Ratsbegehren vorgreifen", betonen die jungen Leute und verwahren sich vor der Unterstellung in Sozialen Medien ihrer Umfrage gegenüber, irgendwelchen Konzerninteressen zu nutzen.
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"Wir waren echt schockiert, als wir das gelesen haben", gibt Vincent Krapf zu und verweist auf die vielen anderen Umfragen, die im Auftrage der Universität bereits gemacht wurden. "So etwas hat es noch nicht gegeben", sind sich die vier sicher, und Nina Weinmann macht klar: "Wir sind neutral und objektiv und nicht von außen beeinflusst. Und unsere eigene Meinung spielt auch keine Rolle."
Auch der eigene Anspruch der Studenten dürfe nicht vergessen werden: "Wir wollen methodisch gut arbeiten", gibt Anastasija Daut zu bedenken, "wir werden dafür ja bewertet". So hätten sie sich auch die Fragen nicht einfach ausgedacht, vielmehr beruhen sie auf empirischen Grundlagen.
Center Parcs-Projekt wird neutral untersucht
Im Anschreiben des Professors, das dem Fragebogen beiliegt, heißt es ebenfalls ausdrücklich: "Die erhobenen Daten werden nicht an Einrichtungen außerhalb der Universität Hohenheim weitergegeben." Die Zielsetzung ist ebenfalls eindeutig erklärt: "Ziel unserer Umfrage ist es, die unterschiedlichen Standpunkte zum Bauvorhaben aus neutraler Perspektive zu untersuchen. Vor allem interessiert uns die Kommunikation rund um das Bauvorhaben."
Pro Haushalt kann eine Person an der Befragung entweder schriftlich oder online teilnehmen. Persönliche Daten werden dabei nicht erhoben, alles läuft anonym ab. Für die Rücksendung wurde ein Kuvert beigelegt, das im Pfofelder Rathaus in einen eigens dafür aufgestellten Briefkasten geworfen werden kann. "Unter keinen Umständen ist es möglich, Antworten oder Ergebnisse mit einzelnen Personen in Verbindung zu bringen", versichern die Studenten, die gerne für einen Austausch zur Verfügung stehen.
Die Umfrage läuft bis 5. Februar, Ende März/Anfang April ist mit den Ergebnissen zu rechnen. Diese werden auf der Homepage der Universität veröffentlicht und können per E-Mail auch angefordert werden. "Jeder hat das Recht, sie einzusehen."
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