Vandale zerstört "Steinerne Rinne" bei Gunzenhausen

Jürgen Eisenbrand

E-Mail

25.1.2018, 13:40 Uhr
Was Jahrtausende zum Entstehen benötigte, wurde wohl binnen weniger Stunden zerstört. Die Polizei sucht jetzt die Täter, welche die "Steinerne Rinne" zertrümmert haben.

© Jürgen Eisenbrand Was Jahrtausende zum Entstehen benötigte, wurde wohl binnen weniger Stunden zerstört. Die Polizei sucht jetzt die Täter, welche die "Steinerne Rinne" zertrümmert haben.

Ein (oder mehrere) offenbar Vandalen haben in einem Wald oberhalb von Kurzenaltheim ein faszinierendes Naturschauspiel zerstört: "eine "Steinerne Rinne". Ausgerechnet dort, wo ein selbst gebasteltes Schild darum bittet, diese schöne Laune der Natur nicht zu beschädigen, hat der Unbekannte ganze Zerstörungsarbeit geleistet: Auf etwa 15 Metern Länge wurde die Kalktuffrinne abgebrochen und anschließend abtransportiert! Womöglich hat er seine Tat mit einer notdürftigen "Reparatur" sogar noch zu verschleiern versucht.

An vielen Stellen leck

Als der Besitzer des Waldstücks am vergangenen Samstag die Tat entdeckte, präsentierte sich die Steinerne Rinne jedenfalls in ihrem jetzigen Zustand: notdürftig geflickt und an vielen Stellen leck, sodass sich ein Teil des Wassers über einen Pfad seinen Weg ins Tal sucht. Über das Motiv des Täters können Polizei und Geschädigte nur rätseln. Wollte sich womöglich jemand Zuhause im Garten eine Steinerne Rinne nachbauen?

Der Kurzenaltheimer Robert Hertlein, der das Naturphänomen im Wald seines Cousins schon seit Kindertagen kennt, hält das für möglich - aber auch für vergebliche Liebesmüh: "Das funktioniert nicht, der Stein geht kaputt", sagte er am Tatort zum Altmühl-Boten. Und zeigte sich noch immer fassungslos über diesen sinnlosen Frevel: "Was die Natur in Jahrtausenden vollbracht hat, hat dieser Mensch in ein paar Stunden zerstört."

Tatzeit: Mitte Januar

Die Polizei kann den Zeitraum der Tat bisher nur auf die vergangenen zwei Wochen eingrenzen. Am 6. Januar hatte der Waldbesitzer das Naturdenkmal zuletzt unversehrt gesehen, am 20. Januar entdeckte er die Tat. Die Höhe des Schadens beziffern die Ermittler auf etwa 5000 Euro. Worüber Robert Hertlein beim Anblick der Verwüstungen nur bitter lächeln kann: "Eigentlich ist das doch unbezahlbar". 

Die Beamten, die dem oder den Tätern "gemeinschädliche Sachbeschädigung", Diebstahl und eine Ordnungswidrigkeit nach dem Naturschutzgesetz vorwerfen, erhoffen sich Hinweise aus der Bevölkerung. Diese werden unter der Nummer 09831/67880 entgegen genommen.

1 Kommentar