Westphal folgt auf Gallenmüller
16.5.2015, 07:00 UhrGallenmüller will sich nun ganz auf seine Arbeit als Vorsitzender der Kreistagsfraktion der CSU konzentrieren. Er zog sich nach 16 Jahren Mitgliedschaft in der Kreisvorstandschaft aus diesem Parteigremium als gewählter Vertreter der Parteibasis zurück. Der Pleinfelder war 2011 in die Bresche gesprungen, als der damalige Landtagsabgeordnete Gerhard Wägemann als Nachfolger des verstorbenen altmühlfränkischen Landrats Franz-Xaver Uhl gewählt wurde und in dieser Funktion den Vorsitz des CSU-Kreisverbands Weißenburg-Gunzenhausen abgegeben hatte.
Wie Gallenmüller auf Anfrage unserer Zeitung betonte, war schon damals klar, dass sein Engagement als Kreisverbandsvorsitzender nicht „auf Jahrzehnte“ ausgelegt ist. Er sah sich als „Interimsmanager“, der dafür sorgt, dass der Kreisverband seine Aufgaben in einer schwierigen Phase bewältigen kann. Jetzt sei man wieder so gut aufgestellt, dass er diese Arbeit beenden könne. Es sei sinnvoll, dass ein hauptamtlicher Politiker das Amt des Kreisvorsitzenden bekleide. Sein Wort habe in München mehr Gewicht und er habe ein eigenes Büro im Hintergrund.
Bei der Kreisvertreterversammlung im Stopfenheimer Sportheim erinnerte Gallenmüller daran, dass die CSU im Jahr 2011 mit MdB Josef Göppel und Bezirksrat Alexander Küßwetter zwar zwei Vertreter auf höheren Ebenen hatte, Landkreisvertreter in übergeordneten Gremien allerdings komplett abhanden gekommen waren. Die erste große Aufgabe waren nach seinen Worten somit die Bezirkstags- und Landtagswahlen 2013. Mit ihrer Entscheidung, mit Manuel Westphal ins Rennen zu gehen, hätten die Delegierten damals eine glückliche Hand bewiesen. Nicht nur, dass Küßwetter erfolgreich wiedergewählt worden sei, auch Westphal habe für die CSU bei seiner ersten Landtagskandidatur mit 49 Prozent „ein überzeugendes Ergebnis“ eingefahren.
Bei der anschließenden Bundestagswahl sei dann ein weiterer „Coup“ gelungen. Über die Platzierung von Artur Auernhammer auf der Liste und ein „überragendes CSU-Ergebnis“ sei der Kreisverband gegenüber 2011 mit einem Schlag in die Situation gekommen, nicht nur wieder einen eigenen Stimmkreisabgeordneten im Landtag zu haben, sondern auch gleich zwei Bundestagsabgeordnete, die sich, wie Gallenmüller betonte, für die Region einsetzen.
Sehr gute Erfolge, so der Pleinfelder CSU-Mann, habe der Kreisverband dann auch bei der Kommunalwahl im letzten Jahr verbuchen können. Die Partei stelle verglichen mit anderen mittelfränkischen Kreistagen im Verhältnis die stärkste Fraktion und es sei gelungen, nach einigen für die CSU schwierigen Jahren in einigen Kommunen die Bürgermeisterposten in Gunzenhausen und in Pleinfeld zurückzuerobern. Genauso wichtig sei es aber auch gewesen, dass in Orten wie Heidenheim, Ettenstatt oder Absberg, wo die christsozialen Amtsinhaber aufhörten, die neuen Kandidaten erfolgreich gewesen seien. „Die CSU ist wieder da. Wir sind personell anders als in den 70er-Jahren aufgestellt, aber nicht schlechter“, bilanzierte Gallenmüller mit Blick auf die vergangenen vier Jahre. Die Aufgabe als „Interimsmanager“ sei erfüllt und er könne guten Gewissens sein Amt abgeben. Der Kreisverband befinde sich dank eines gemeinsamen Mannschaftserfolgs in geordneten Verhältnissen.
Seinem Nachfolger Manuel Westphal übergab er einen schwarzen Staffelstab als ein Zeichen dafür, dass auch künftig Hand in Hand für die Partei und die hiesige Region gearbeitet wird. Dieser revanchierte sich mit einem Präsent bei seinem Amtsvergänger, verbunden mit dankenden Worten für den außergewöhnlichen Einsatz. Gallenmüller habe mit dem Vorsitz des Kreisverbands und der Kreistagsfraktion klaglos eine hohe Doppelbelastung auf sich genommen, seien beide Ehrenämter doch mit einem großen zeitlichen Aufwand verbunden. Westphal sieht in einer engen Zusammenarbeit aller Kräfte den Schlüssel für das Vorwärtskommen der hiesigen Region. Die bisherigen Erfolge habe man nur erreicht, weil gemeinsam an einem Strang gezogen wurde.
Zügig über die Bühne gingen die von Bundeswahlkreisgeschäftsführer Henrik Ochsenkühn geleiteten Wahlen der übrigen Vorstandsmitgleider und der Delegierten. Wie schon bisher wurde laut Gallenmüller bei der Kandidatenauswahl darauf geachtet, dass sich der gesamte Landkreis in dem Team widerspiegelt. Alle Bewerber wurden einstimmig oder mit großer Mehrheit gewählt. Als stellvertretende Kreisvorsitzende sind künftig Anita Dollinger (Weißenburg), Brigitte Herrmann (Treuchtlingen), Alexander Höhn (Ellingen) und Friedrich Kolb (Gunzenhausen) im Einsatz. Höhn ersetzt als Stellvertreter den an die Spitze gewechselten Manuel Westphal.
Als Schatzmeister fungiert weiterhin Gustav Albrecht (Weißenburg) und als Schriftführer wiedergewählt wurden Dr. Sigurd Schacht (Gunzenhausen) und Helmut Schmaußer (Absberg). Als Beisitzer komplettieren Rainer Braun (Pleinfeld), Wolfgang Braun (Gnotzheim), Friedrich Rabus (Ettenstatt), Norbert Dengler (Raitenbuch), Karl-Heinz Dorner (Nennslingen), Florian Gallus (Pappenheim), Stephan Hoyer (Muhr am See),Tobias Kamm (Weißenburg), Uwe Linss (Treuchtlingen), Thomas Meyer (Langenaltheim), Manfred Pappler, Jürgen Stäblein (beide Gunzenhausen), Matthias Strobl (Solnhofen) und Thomas Tremel (Meinheim) das Vorstandsteam. Gewählt wurden auch die beiden Kassenprüfer sowie die Delegierten und ihre Ersatzleute zum Parteitag und zum Bezirksparteitag.
Von geordneten finanziellen Verhältnissen zeugte der Bericht von Schatzmeister Albrecht. Die bescheinigte Rüdiger Schork, der mit Helmut Auernheimer die Kasse geprüft hatte. Die Entlastung des Schatzmeisters und des gesamten Vorstands erfolgte einstimmmig. Während der Wahlgänge erfolgen die Kurzberichte von Landrat Gerhard Wägemann und der Abgeordneten Josef Göppel, Artur Auernhammer (beide MdB), Manuel Westphal (MdL) und Alexander Küßwetter (Bezirksrat). Auernhammer hatte Westphal als Nachfolger von des Kreisverbandsvorsitzenden Gallenmüller vorgeschlagen.
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