Obduktion bestätigt Tötungsdelikt
Haftbefehl erlassen: 34-Jähriger soll in Franken eine Frau und ihr Kind getötet haben
25.5.2021, 15:50 UhrDie Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Coburg ermitteln gegen einen 34-jährigen Bewohner wegen eines zweifachen Tötungsdeliktes. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen den 34-Jährigen einen Untersuchungshaftbefehl, dies gaben das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Coburg in einer gemeinsamen Presseerklärung am Dienstag bekannt.
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen führte der mutmaßliche Täter eine Beziehung mit der getöteten Frau. Demnach besteht der dringende Verdacht, dass der 34-Jährige gegen 17.45 Uhr die Asylbewerberunterkunft in der Ludwigsstädter Straße aufgesucht und sich über den Balkon gewaltsam Zutritt in die Wohnung der 31-jährigen Frau verschafft hat. Anschließend soll er die 31-Jährige und ihre zweijährige Tochter mit einem Messer attackiert haben.
Drei weitere Frauen sollen sich zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung aufgehalten haben. Alle drei konnten aus den Räumen flüchten und setzten im Anschluss einen Notruf ab. Währenddessen brach in der Wohnung der 31-Jährigen das Feuer aus. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der 34-Jährige die Räume, in denen sich die Frau mit ihrem Kleinkind aufhielt, vorsätzlich in Brand gesetzt hat. Dabei erlitt der Mann selbst lebensgefährliche Verletzungen und versuchte über den Balkon zu flüchten.
Ersthelfer retteten den Mann aus dem Gebäude und leiteten umgehend mit Hilfe der inzwischen eingetroffenen Rettungskräfte medizinische Maßnahmen ein. Ein Rettungshubschrauber brachte den Schwerstverletzten anschließend in eine Spezialklinik. Für die Mutter und ihr Kind kam allerdings jede Hilfe zu spät, sie starben in den Wohnräumen. Feuerwehrleute, die den Brand in der Wohnung rasch unter Kontrolle brachten, entdeckten die beiden Leichen.
An dem Gebäude der Asylbewerberunterkunft entstand ein Sachschaden von mindestens 50.000 Euro.
Obduktion bestätigt Tötungsdelikt
Nach den ersten Maßnahmen durch Beamte der Kronacher Polizei übernahm die Kriminalpolizei Coburg die Ermittlungen. Brandfahnder sicherten umgehend Spuren in der ausgebrannten Wohnung der Asylbewerberunterkunft. Sie erhielten Unterstützung von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes.
Eine durch die Staatsanwaltschaft Coburg angeordnete Obduktion ergab, dass das zweijährige Kind bereits durch Messerstiche tödliche Verletzungen erlitt. Die 31-Jährige erlitt ebenfalls eine tödliche Stichverletzung und starb nach Ausbruch des Brandes. Aufgrund dieser Erkenntnisse beantragte die Staatsanwaltschaft Coburg gegen den 34-Jährigen, der sich nach wie vor in einem kritischen Gesundheitszustand befindet, Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlags und besonders schwerer Brandstiftung.
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