Starkregen und Sturmböen
Heftige Unwetter: Diese Orte in der Region waren besonders betroffen
30.6.2021, 12:59 UhrErneut haben heftige Unwetter und vor allem starke Regenfälle in Teilen Deutschlands für Chaos gesorgt. Alleine in Frankfurt seien am Dienstagabend binnen zwei Stunden mehr als 600 Einsätze gemeldet worden, teilte die Feuerwehr am späten Dienstagabend mit.
Die starken Regenfälle mit Niederschlägen von bis zu 45 Liter/qm in kürzester Zeit hätten zu vollgelaufenen Kellern und Garagen, überfluteten Unterführungen und Durchfahrten geführt. Demnach überschwemmte der Regen die Fahrbahnen. In der Folge seien vielerorts Kanaldeckel nach oben gedrückt worden und hätten den fließenden Verkehr eingeschränkt. Auch Bahnen und Busse seien in manchen Stadtteilen zeitweise zum Erliegen gekommen.
Auch in Bayern hatten heftige Unwetter am Dienstag den Bahnverkehr beeinträchtigt. In Landshut stand in Teilen der Stadt das Wasser in den Straßen, Sturzbäche gingen nieder. Zahlreiche Bäume stürzten um, Keller liefen voll. Bei der Landshuter Feuerwehr gingen mehr als 600 Notrufe ein, wie ein Sprecher der Integrierten Leitstelle am Dienstagabend erklärte. Berichte über verletzte Personen gab es aus ganz Bayern zunächst nicht.
Zum Anpfiff des EM-Fußballspiels Deutschland gegen England waren dichte Wolken mit Starkregen, Blitz und Donner über die Stadt gezogen, sagte ein Polizeisprecher. Sturzbäche bildeten sich auf den Straßen, Autos wurden weggeschwemmt, aus den Gullydeckeln sprudelte das Wasser, das die Kanalisation nicht mehr aufnehmen konnte. Bäume stürzten um, Keller liefen voll, das Wasser beschädigte Stromkästen und Öltanks, wie Mirko Olzem von der Integrierten Leitstelle sagte. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. "Das war ein Unwetter, wie es nur alle fünf bis zehn Jahre vorkommt", ergänzte er.
Einsätze in Franken
Während des Unwetters gingen auch in der Integrierten Leitstelle Nürnberg zwischen 17 und 20 Uhr insgesamt 232 Notrufe ein. Daraus gingen insgesamt 88 unwetterbedingte Einsätze hervor - in erster Linie handelte es sich um Sturmschäden in Form von umgestürzten Bäumen, losen Teilen an Gebäuden und abgebrochenen Ästen auf der Fahrbahn.
Der Einsatzschwerpunkt des Unwetters lag dabei mit 39 Einsätzen in der Stadt Nürnberg. Hier waren die Wachen der Berufsfeuerwehr und acht Freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Am zweitstärksten betroffen waren Stadt und Landkreis Fürth mit insgesamt 36 Einsätzen. Die Stadt Erlangen, der Landkreis Erlangen-Höchstadt und der Landkreis Nürnberger Land hatten dagegen nur wenige Einsätze zu verzeichnen.
Im Bereich Möhren wurden mehrere Blechteile auf die Gleisanlage der Bahnstrecke Treuchtlingen - Donauwörth geweht, wodurch der Bahnverkehr bis zur Beseitigung durch die Feuerwehr für circa zwei Stunden beeinträchtigt war. Auf einem Grundstück neben der Bahn waren Holzstapel mit einer Blechkonstruktion abgedeckt, die durch den Wind hochgeschleudert und auf die Bahnanlage geweht wurden.
Die Feuerwehr Treuchtlingen war mit 16 Einsatzkräften vor Ort und beseitigte die Hindernisse auf der Bahnstrecke. Der Notfallmanager der Bahn war vor Ort und gab den Bahnverkehr wieder frei, da an den Gleisanlagen offensichtlich kein Schaden entstanden war.
Auf der B2 im Bereich Dietfurt fiel gegen 17.45 Uhr ein größerer Baum auf die Bundesstraße 2 und musste durch die Feuerwehr beseitigt werden. In Langenaltheim wurden gegen 17.55 Uhr Baustellenampeln auf der Staatsstraße 2217 umgeweht, der Verkehr konnte jedoch in diesem Bereich gefahrlos vorbeigeführt werden. Bei allen Einsätzen kam es zu keinen Personen- oder größeren Sachschäden.
In Weißenburg ereignete sich im Bereich der Dettenheimer Straße ein witterungsbedingter Verkehrsunfall. Gegen 17 Uhr fuhr eine 41-Jährige mit ihrem Wagen stadtauswärts. Mit im Fahrzeug befanden sich zu diesem Zeitpunkt ihre zehnjährige Tochter und deren elfjährige Freundin. Ein im Grünstreifen stehender Baum war den starken Windböen nicht gewachsen und stürzte auf die Fahrbahn, gerade, als der Wagen vorbeifuhr. Der Baum schlug im Bereich der Windschutz- sowie der Motorhaube ein. Alle Insassen blieben unverletzt.
Eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bestätigte am Mittwochmorgen, dass vor allem der heftige Starkregen manchen Regionen Deutschlands heftig zugesetzt habe. Zeitweise seien etwa 30 Liter Niederschlag pro Stunde auf die Straßen geprasselt. Die Unwetter, die zunächst Bayern erfasst hatten, seien dann in den frühen Morgenstunden des Mittwochs Richtung Norden gezogen.
So auch über die nordrhein-westfälische Stadt Bochum. Dort habe es ab Dienstagabend nach den Angaben der Feuerwehr so stark geregnet, dass in einigen Kellern das Wasser bis zur Decke stand.
In Krefeld führte der Starkregen ebenfalls dazu, dass Keller, Straßen und Tiefgaragen geflutet worden, wie die Feuerwehr am Mittwochmorgen mitteilte. Dort habe eine Person zudem durch einen Sturz aufgrund der Wassermassen einen Knochenbruch erlitten. Bis 2 Uhr in der Nacht seien bereits mehr als 2000 Anrufe in der Leitstelle der Feuerwehr Krefeld eingegangen, davon mehr als 800 Notrufe.
Mehrere Anrufer meldeten, dass sie mit ihren Fahrzeugen in überfluteten Unterführungen, aber auch auf der offenen Straße in den Wassermassen stecken geblieben waren und sich nicht mehr aus eigener Kraft aus den Fahrzeugen befreien konnten.
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