Coronavirus-Abwehr: Schaeffler checkt die Mitarbeiter
2.3.2020, 17:03 UhrEins vorweg: Bei Schaeffler sind bis jetzt keine Corona-Fälle bekannt. Allerdings will man keinerlei Risiko eingehen. Seit Montag müssen alle Mitarbeiter vor Betreten des Werksgeländes in Herzogenaurach einen Fragebogen ausfüllen, wenn sie in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikoland wie China, Japan, Iran, Südkorea oder Italien, inklusive Südtirol, waren.
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Da könne es zu Wartezeiten an den Drehkreuzen kommen, wurden die Mitarbeiter schon vorab schriftlich informiert. Komme es deshalb zu Verspätungen, bis der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz sei, werde dies so hingenommen.
Tatsächlich wird seit Montag vom Werkschutz auch jeder befragt, ob er in Risikogebieten war. Zu erheblichen "Stauungen" kam es am Montag am INA-Nordtor, also dort, wo die meisten Busse ankommen, nicht. Hatte jemand Kontakt mit Personen, die entweder das Virus haben, in Quarantäne sind, oder in Verdacht stehen, das Virus zu haben, wird der Mitarbeiter für mindestens zwei Wochen nach Hause geschickt.
Wenn Homeoffice, also Arbeit von zuhause aus, möglich sei, solle die genutzt werden, die nötige Ausrüstung könne mit nach Hause genommen werden, so die Firmen-Mitteilung.
Glatt untersagt wurde am Montag schon einigen Mitarbeitern das Betreten des Firmengeländes vom Werksschutz. Jene Mitarbeiter gaben mehrfach an, in Südtirol gewesen zu sein.
Wie es die Firmenleitung bereits in einem Rundbrief mit Datum von 28. Februar mitgeteilt hatte, haben sich die Beschäftigten nach dem Abweisen am Drehkreuz in eine zweiwöchige Freistellung begeben. Das Heißt, sie bekommen weiter Lohn bzw. Gehalt.
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Der "freigestellte" Mitarbeiter sollte jedoch seinen Vorgesetzten von der Freistellung unterrichten, denn auch der werksärztliche Dienst werde dann eingeschaltet. Ohnehin sollte der Mitarbeiter zuhause zunächst telefonisch Kontakt mit seinem Hausarzt aufnehmen.
Schaeffler mahnte seine Mitarbeiter zu Eigenschutz und Einhaltung von Hygienemaßnahmen: Händeschütteln vermeiden – auch bei Kunden –, Abstand zu Personen halten, insbesondere zu jenen, die Atembeschwerden und/oder Husten haben, denn das Coronavirus werde unter anderem per Tröpfchen übertragen. Niesen und Husten solle man in die Ellenbogen; ausreichend Händewaschen. Einen Mundschutz zu tragen sei nicht sinnvoll. Die präventiven Maßnahmen werden auch noch in den nächsten Tagen durchgeführt, hieß es am Schaeffler-Nordtor am Montagmorgen. Das beziehe sich auch auf alle anderen INA-Standorte.