Historisch: Als der Wintersport in der Region boomte

12.2.2021, 11:08 Uhr
In die Alpen fuhr in den 1950ern noch kaum jemand aus der Region zum Skifahren. Vielmehr drängelten sich die Massen, wie hier im Februar 1952, am Bayreuther Bahnhof, um einen der begehrten Sonderzüge ins nahe Winterparadies im Fichtelgebirge zu erwischen.
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In die Alpen fuhr in den 1950ern noch kaum jemand aus der Region zum Skifahren. Vielmehr drängelten sich die Massen, wie hier im Februar 1952, am Bayreuther Bahnhof, um einen der begehrten Sonderzüge ins nahe Winterparadies im Fichtelgebirge zu erwischen. © Sammlung Robert Zintl

Auch vom Nürnberger Hauptbahnhof fuhren Sonderzüge mit Wintersportlern ins Fichtelgebirge. Drei Stunden brauchte die Bahn, um von Nürnberg zum Endbahnhof Warmensteinach zu gelangen. Für das letzte steile Stück waren zwei Lokomotiven nötig, um die Waggons bergauf zu ziehen.
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Auch vom Nürnberger Hauptbahnhof fuhren Sonderzüge mit Wintersportlern ins Fichtelgebirge. Drei Stunden brauchte die Bahn, um von Nürnberg zum Endbahnhof Warmensteinach zu gelangen. Für das letzte steile Stück waren zwei Lokomotiven nötig, um die Waggons bergauf zu ziehen. © Sammlung Hildegard Heser

Nicht nur mit dem Zug gelangten die Skifahrer nach Warmensteinach. Am Wochenende fuhren auch Dutzende Bussen gen Fichtelgebirge, wie dieses Angebot der Nürnberger Nachrichten aus dem Jahr 1953 belegt.
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Nicht nur mit dem Zug gelangten die Skifahrer nach Warmensteinach. Am Wochenende fuhren auch Dutzende Bussen gen Fichtelgebirge, wie dieses Angebot der Nürnberger Nachrichten aus dem Jahr 1953 belegt. © NN-Archiv

"Rodelzüge" nannte man die Bahnen, weil in der Anfangszeit vor allem Rodler mit ihren Holzschlitten an Bord waren. Schnell liefen ihnen aber die Skifahrer den Rang ab.
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"Rodelzüge" nannte man die Bahnen, weil in der Anfangszeit vor allem Rodler mit ihren Holzschlitten an Bord waren. Schnell liefen ihnen aber die Skifahrer den Rang ab. © Sammlung Hildegard Heser

Mehr als 5000 Wintersportbegeisterte aus Nürnberg, Fürth oder Bayreuth fielen an den Winterwochenenden mit dem Zug in Warmensteinach ein.
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Mehr als 5000 Wintersportbegeisterte aus Nürnberg, Fürth oder Bayreuth fielen an den Winterwochenenden mit dem Zug in Warmensteinach ein. © Sammlung Robert Zintl

Als Endbahnhof der Zuglinie aus Bayreuth war der Ort das Tor zum Fichtelgebirge. Skifahren war allerdings noch ein beschwerliches Vergnügen - was den Freizeitsportlern damals aber wenig ausmachte. Nur wenige stürzten sich gleich die benachbarten Hänge hinunter, die Mehrheit...
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Als Endbahnhof der Zuglinie aus Bayreuth war der Ort das Tor zum Fichtelgebirge. Skifahren war allerdings noch ein beschwerliches Vergnügen - was den Freizeitsportlern damals aber wenig ausmachte. Nur wenige stürzten sich gleich die benachbarten Hänge hinunter, die Mehrheit... © Sammlung Hildegard Heser

...wanderte weiter hinauf nach Fleckl und zum Ochsenkopf, um sehr viel längere Abfahrten genießen zu können. Das lange Menschenband vom Warmensteinacher Bahnhof hinauf in die Berge glich einer Pilgerprozession.
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...wanderte weiter hinauf nach Fleckl und zum Ochsenkopf, um sehr viel längere Abfahrten genießen zu können. Das lange Menschenband vom Warmensteinacher Bahnhof hinauf in die Berge glich einer Pilgerprozession. © Sammlung Hildegard Heser

Ein Büchlein pries die winterlichen (und sommerlichen) Vorzüge Warmensteinachs, auch zahlreiche Postkarten mit idyllischen Wintermotiven aus dem Fichtelgebirge waren im Umlauf.
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Ein Büchlein pries die winterlichen (und sommerlichen) Vorzüge Warmensteinachs, auch zahlreiche Postkarten mit idyllischen Wintermotiven aus dem Fichtelgebirge waren im Umlauf. © Sammlung Hildegard Heser

Mehrmals wurden Deutsche Nordische Meisterschaften an der Skisprungschanze von Warmensteinach abgehalten. Bis zu 25.000 Zuschauer sahen sich die Spektakel an - viele von ihnen waren zu Fuß zehn oder sogar 20 Kilometer aus benachbarten Orten wie Mehlmeisel, Gefrees oder Bad Berneck herbeigelaufen.
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Mehrmals wurden Deutsche Nordische Meisterschaften an der Skisprungschanze von Warmensteinach abgehalten. Bis zu 25.000 Zuschauer sahen sich die Spektakel an - viele von ihnen waren zu Fuß zehn oder sogar 20 Kilometer aus benachbarten Orten wie Mehlmeisel, Gefrees oder Bad Berneck herbeigelaufen. © Sammlung Hildegard Heser

Nicht nur ins Fichtelgebirge strömten in den 1950ern die skibegeisterten Massen. Wer die lange Anreise scheute, fuhr mit dem Sonderzug (ein solcher ist klein in der Bildmitte zu erkennen) hinaus zum Schnaittacher Rothenberg. Auch eine Skisprungschanze stand dort. Zu großen Veranstaltungen wie den Fränkischen Meisterschaften kamen damals bis zu 7000 Zuschauer.
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Nicht nur ins Fichtelgebirge strömten in den 1950ern die skibegeisterten Massen. Wer die lange Anreise scheute, fuhr mit dem Sonderzug (ein solcher ist klein in der Bildmitte zu erkennen) hinaus zum Schnaittacher Rothenberg. Auch eine Skisprungschanze stand dort. Zu großen Veranstaltungen wie den Fränkischen Meisterschaften kamen damals bis zu 7000 Zuschauer. © privat

Vom einem Holzturm begutachteten und bewerteten die Kampfrichter die Springer. Gesprungen wurde in Schnaittach bis 1970, als ein Erdrutsch den Aufsprunghügel zerstörte. Der Kampfrichterturm wurde schließlich 1979 abgerissen und beim Sonnwendfeuer verschürt.
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Vom einem Holzturm begutachteten und bewerteten die Kampfrichter die Springer. Gesprungen wurde in Schnaittach bis 1970, als ein Erdrutsch den Aufsprunghügel zerstörte. Der Kampfrichterturm wurde schließlich 1979 abgerissen und beim Sonnwendfeuer verschürt. © privat

Den Schanzenrekord am Rothenberg stellte Kurt Richter im Jahr 1959 mit einem 52 Meter weiten Satz auf. Damals boomte das Skispringen überall in der Region. Es gab sogar die Überlegung, in Rothenburg, Artelshofen, Etzelwang und Schnaittach eine Vierschanzentournee durchzuführen.
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Den Schanzenrekord am Rothenberg stellte Kurt Richter im Jahr 1959 mit einem 52 Meter weiten Satz auf. Damals boomte das Skispringen überall in der Region. Es gab sogar die Überlegung, in Rothenburg, Artelshofen, Etzelwang und Schnaittach eine Vierschanzentournee durchzuführen. © privat

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© Skiclub Pegnitz

Damals sprangen die tollkühnen Recken noch mit weit nach vorne gestreckten Armen den Hang hinunter. An der Pegnitzer Hainbergschanze etwa segelten sie auf diese Weise fast 50 Meter weit.
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Damals sprangen die tollkühnen Recken noch mit weit nach vorne gestreckten Armen den Hang hinunter. An der Pegnitzer Hainbergschanze etwa segelten sie auf diese Weise fast 50 Meter weit. © privat

Immerhin bei 34,5 Metern liegt der Schanzenrekord bei der Sepp-Hanel-Schanze beim Neumarkter Höhenberg, dessen Kampfrichterturm hier im Bildhintergrund zu sehen ist.
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Immerhin bei 34,5 Metern liegt der Schanzenrekord bei der Sepp-Hanel-Schanze beim Neumarkter Höhenberg, dessen Kampfrichterturm hier im Bildhintergrund zu sehen ist. © privat