Alligators öffnen die Visiere zu spät

12.10.2018, 22:46 Uhr
Alligators öffnen die Visiere zu spät

© Foto: Hahn

Nach einer turbulenten Startphase, in der Tausch nach 26 Sekunden bereits das 1:0 für die Hausherren gelang und Kapitän Martin Vojcak nach nur 1:03 Minuten die Uhren wieder auf Null stellte, ging bei den Gästen offensiv lange nichts mehr. Sie strahlten kaum Gefahr aus, sei es, weil die neuen Reihen (sogar das erprobte Erfolgsduo Michal Petrak/Vitalij Aab wurde getrennt) noch nicht so recht aufeinander eingestimmt waren oder weil Regensburg so gut verteidigte.

Und dann wieder das alte Manko der Höchstadter: zu viele Strafen. Obwohl Regensburg eigentlich mit gebremstem Schaum spielte, kassierte der HEC noch vor der ersten Pause zwei Gegentreffer, wobei beim 1:3 der erstmals in dieser Saison eingesetzte Nachwuchs-Goalie Nicola Henseleit (der Geburtstagskind Philipp Schnierstein vertrat) bei einem relativ harmlosen Schuss keine gute Figur machte. Ansonsten aber bot er eine solide Leistung und deutete an, dass man auf ihn auch in der Oberliga zählen kann.

Nach dem ersten Seitenwechsel machten die Eisbären nicht mehr als sie mussten, das erwartete Aufbäumen der Alligators blieb zunächst aus. Viel zu verhalten trat der Aufsteiger vor 1715 Zuschauern in der Oberpfalz-Metropole auf, das 4:1 für die Eisbären in doppelter Überzahl (wegen zu vielen Höchstadter Spielern auf dem Eis und einer Spielverzögerung) in der 38. Minute schien die halbe Miete für die Hausherren zu sein.

Aber der Eindruck, dass die regensburger das locker runter spielen würden, täuscht, denn nach der Pausenansprache von Martin Ekrt war plötzlich ein ganz anderer Zug in der Mannschaft. André Lenk und Friedrich Kolesnikov mussten in der Kabine bleiben – und auf einmal ging es doch mit Offensiv-Eishockey.

Einen Regensburger Penalty wehrte Nicola Henseleit ab. Das folgende 2:4 durch Vojcaks zweiten Treffer schien zunächst nur ein Strohfeuer zu sein, denn Lars Schiller stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Doch die Alligators hatten nun Blut geleckt und setzten nach. Als Markus Babinsky und Vitalij Aab acht Minuten vor Schluss auf 4:5 verkürzt hatten, lag die Wende in der Luft. Dass es eng wurde, war auch daran zu erkennen, das Regensburg nun eine härtere Gangart an den Tag legte.

Und auch das 4:6 durch Richard Divis konterte der HEC noch einmal durch Vitalij Aab, aber dann lief den Gästen die Zeit davon. Auch wenn Ekrt seinen Keeper vom Eis nahm: Der Ausgleich wollte nicht mehr fallen, Regensburg zitterte sich über die letzten Sekunden.

Nun müssen die Alligators am Sonntag gegen Memmingen gewinnen, um die Negativserie nicht noch "auszubauen". Keine leichte Aufgabe, die Allgäuer schlugen Sonthofen klar mit 4:0.

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