Anforderungen an Radwege steigen

15.7.2015, 17:10 Uhr
Anforderungen an Radwege steigen

© Foto: Frank Lauer

Weitgehend abgeschlossen ist die Ausstattung eines Großteils der 137 Kilometer langen Radwegstrecke. Dank der 17 Informationstafeln entlang der Strecke erfährt der Radler viel Wissenswertes über die Gegend, in der er sich gerade aufhält: Historisches über die Städte und Dörfer, eine Übersichtskarte, Freizeitangebote und Sehenswürdigkeiten, aber auch Reparaturwerkstätten, wenn das Zweirad mal defekt ist.

Den Abschluss des großen Projekts haben die Beteiligten nun an der Infotafel an der Klobenmühle bei Diespeck gefeiert. Werner Stöcker, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe Aischgrund, die Projektträger ist, freute sich über die Beschilderung: „Die Infotafeln schauen sauber aus.“ Nun werde die Förderperiode abgeschlossen. In dieser Zeit seien rund drei Millionen Euro an Fördermittel ins Projekt geflossen, die wiederum etwa zehn Millionen Euro an Investitionen ausgelöst haben. Die insgesamt 17 Informationstafeln haben laut Stöcker 74 000 Euro gekostet, finanziert durch einen Leader-Zuschuss von 30 000 Euro, durch LAG-Mittel von 15 000 Euro und durch Zuschüsse aller beteiligten Gemeinden über 29 000 Euro.

Die LAG könne stolz auf das Projekt sein, sagte Norbert Kirsch, stellvertretender Landrat im Landkreis Neustadt/Aisch. Es werde bald durch ein Radwegekonzept auf Kreisebene ergänzt. Die drei Bürgermeister Christian von Dobschütz (Diespeck), Klaus Meier (Neustadt) und Robert Christensen (Diespeck) betonten übereinstimmend, dass der Aischtalradweg Menschen in ihre Kommunen bringe. „Wenn die Radler spüren, dass sie auf einem qualitativ hochstehenden Weg unterwegs sind, kommen sie auch wieder“, glaubt von Dobschütz.

„Super-Projekt“

Der Zuschuss zu den Infotafeln sei noch nicht ausbezahlt, gestand dann Leader-Manager Ekkehard Eisenhut ein. Doch er habe innerhalb einer Woche rund 60 Auszahlungs-Anträge auf dem Tisch gehabt, die abzuarbeiten seien. Die Info-Tafeln bezeichnete er als „Super-Projekt“. Anne Billenstein vom LAG-Büro konnte dies nur bestätigen. Mit den Infotafeln sei man einem von Radlern geäußerten Wunsch nachgekommen, mehr Informationen über die Orte zu bekommen.

Etwas Wasser in den Wein goss Rüdiger Eisen von der Tourist-Info. Im Mai 2016 laufe die Zertifizierung des Aischtalradwegs aus. Der ADFC habe inzwischen eine Berliner Firma mit der Durchführung von Zertifizierungen beauftragt. Eine erneute Zertifizierung werde demnach eine hohe fünfstellige Summe kosten, so Eisen.

Außerdem hätten sich die Kriterien geändert. So werde nun ein Heu-Hotel am Radweg gefordert, und das Begleitgrün neben der Strecke dürfe nicht höher als fünf Zentimeter stehen. Beides erfülle der Aischtal-Radweg nicht.

Obwohl er ständig weiter entwickelt werde und seine Attraktivität steige, rechnen die Verantwortlichen inzwischen damit, dass der nächstes Jahr seine vier Sterne wieder verlieren werde. „Aber seine Bekanntheit wird wegen seiner hohen Qualität trotzdem erhalten bleiben“, gab sich Eisen überzeugt.

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