Die größte Baustelle ist erledigt

9.5.2015, 06:00 Uhr
Die größte Baustelle ist erledigt

© Michael Müller

Der 53-jährige selbstständige Reiseunternehmer begann mit sieben Jahren das Handballspielen und war bis zu seinem 33. Lebensjahr ausschließlich für seinen Heimatverein Sulzbach-Rosenberg aktiv. Bereits mit 17 Jahren übernahm er parallel erste Traineraufgaben bei Jugendteams und war mit 23 Jahren für die dortige weibliche A-Jugend in der Bayernliga verantwortlich, ehe er ein Jahr später die erste Frauenmannschaft des Vereins übernahm, die damals der Bezirksoberliga angehörte.

„Beim Nachwuchs war ich bestrebt, die jungen Akteure über drei bis vier Jahre zu begleiten, was für die Entwicklung beider Seiten vorteilhaft war,“ so Kästl bei seinem Blick zurück. Inzwischen hat er, der sich selbst als „Autodidakten“ bezeichnet, über 30 Jahre Trainererfahrung auf dem Buckel.

Zwischenzeitlich wurde ihm die Verbandsarbeit des Bezirks Ostbayern anvertraut, welche er mit Engagement ausübte. Als seine Tochter sich für den Fünfkampf entschied, wechselte er sogar einige Zeit das sportliche Betätigungsfeld, dann aber stand der Handball wieder im Mittelpunkt seiner Aktivitäten.

Seit rund einem Jahr trainiert Kästl die weibliche B-Jugend des ESV Regensburg, mit der er kurz vor dem Sprung in die Endrunde der vier besten deutschen Mannschaften steht und wo auch die für die TSH-Frauen so erfolgreiche Saskia Probst mitwirkt. Ihr Vater hatte auch den Kontakt zur TSH eingeleitet. Es bedarf eines Sieges am nächsten Sonntag in Hannover um die Endrunde zu realisieren, was aber nach seiner Einschätzung eine enorm hohe Hürde darstellt.

Obwohl Kästl zwischenzeitlich auch andere Angebote aus der Bayernliga wie auch Landesliga hatte, entschloss er sich für die TSH, wohl wissend dass es personellen Nachholbedarf gibt. „Hier haben wir einige Bemühungen gestartet und ich bin zuversichtlich, dass wir im September mit einer guten Mannschaft antreten werden“, so der neue Coach.

Seine neue Mannschaft hat er vereinzelt beobachten können und zollt ihr und Hermannstädter großes Lob für das bemerkenswerte Abschneiden trotz des Minikaders. Ebenso war er vom Probetraining angetan, das er vor zwei Wochen abhielt. Er hat sechs der aktuellen Bayernligaclubs beobachten können und dabei hat ihn primär die körperliche Robustheit der zukünftigen Gegner beeindruckt.

Da möchte er gerade mit technischen und taktischen Elementen dagegen halten, „hier können wir einiges bewegen.“ Eher gewöhnungsbedürftig nach acht Jahren Hermannstädter sieht seine zeitliche Planung aus. Während der Vorgänger nach einer Minipause durchgängig bis zum ersten Spieltag Trainingseinheiten anbot, meint sein Nachfolger: „Die Saison war lang und hart für den Minikader, da sollen sie erst wieder richtig Freude für den Handball aufbauen.“

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