Diskothek „Puls“ dreht Ende Mai die Musik ab

1.5.2014, 00:00 Uhr

Wieder nur so ein Marketing-Gag? Nicht wenige Diskotheken läuten ihre Sommerpause mit bewusst zweideutig gehaltenen Ankündigungen ein: „Wir schließen“, heißt es dann — in der Hoffnung, dass nochmals das Partyvolk in Massen anrückt und Geld in die Kassen spült. Zum Herbst kann man ja dann wieder eröffnen.

Die Diskothek Puls baut hier vor: „Wir belügen unsere Gäste nicht. Die letzten Jahre haben wir ,Sommerpause‘ gesagt, weil wir ,Sommerpause’ meinten. Diesmal ist es anders.“ So steht auf Facebook. Gründe, warum in dem Club die Lichter ausgehen, finden sich dort nicht.

„Uns tut es auch leid“

Auch der Betreiber Lion Heuschkel gibt sich noch bedeckt. „Wir bedauern es gemeinsam mit den Stammgästen sehr, dass es zu Ende geht“, sagt er auf Nachfrage der Nordbayerischen Nachrichten. Noch stehen Gespräche an und erst danach, könne er näheres zu den Hintergründen sagen.

Fest steht, dass bereits jetzt einige „ihre“ Disko in Höchstadt vermissen: „Das könnt Ihr mir nicht antun“, schreibt beispielsweise ein Besucher der Facebook-Seite.

16300 Gäste wurden nach Angaben der Seite bislang zur Abschiedsrunde eingeladen. 278 haben die Einladung angenommen und ihr Kommen via Mausklick bestätigt. Über 33000 Internetnutzer haben dem Puls auf Facebook den Daumen nach oben gegeben.

Gestartet ist die Disko Puls im November 2009 als Nachfolgerin der „Nachtwelt“ beim Eisstadion. Heuschkels Bestreben war es damals, die Diskothek am Kieferndorfer Weg nicht nur kosmetisch zu verändern, sondern ihr auch einen völlig neuen Stil zu verpassen. Er wollte vor allem weg vom Image der Russendisko.

Die Disko hatte in den vergangenen Jahren viele Events aufzuweisen. So traten neben Die Atzen („Das geht ab!“) auch der amerikanische Rapper Flo Rida und der internationale bekannte Schweizer DJ Antoine im „Puls“ auf.

Bis Ende Mai sind noch einige Veranstaltungen geplant — darunter auch „Sexpulsiv“, ein freizügiges Event. Am Samstag, 31. Mai, soll es dann die „letzte Party“ geben, die auch genau so heißt.

After-Show-Party findet statt

Zunächst mal soll die Disko trotz Schließung jedoch unangetastet bleiben. Schließlich soll es dort zum Daycation-Festival am Samstag, 19. Juli, auch eine After-Show-Party geben. Geht es also doch weiter? „Wir stellen nur die Räumlichkeiten zur Verfügung“, betont Heuschkel, „sind aber nicht der Veranstalter dieser Party.“

Die Disko selbst tauchte dank Schlägereien häufig im Polizeibericht der NN auf. In den 17 Jahren des Hauses haben Namen und Besitzer häufig gewechselt. Da gab es „Opera“, „Aaragon und Pentagon“ und das „Nightlife“.

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