Eine Ziege zum Geburtstag
21.4.2016, 14:00 UhrZum Geburtstag hat Kirsten Jung in der Mongolei eine Ziege geschenkt bekommen. Lange besaß sie die aber nicht – denn aus dem Tier wurde vor ihren Augen ein traditionelles Festmahl zubereitet. Genau das hatte sich die Lehramtsstudentin vor ihrer Reise in das Land gewünscht: „Eine andere Kultur kennenlernen. Besser: erleben“. Deshalb trat sie nach dem Staatsexamen ihren Freiwilligendienst in der Mongolei an.
Sie arbeitet momentan in einer Grundschule in Ulaanbataar, der Hauptstadt des Landes. Ausgesandt wurde sie von der Freiwilligenorganisation „Kulturweit“, um dort ein Jahr lang im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) beim Unterricht zu helfen. Kirsten Jung lebt nördlich des Zentrums bei einer Gastfamilie, deren Eltern gut englisch sprechen.
Die Großenseebacherin arbeitet an einer Schule, die schlicht „Schule Nr.1“ heißt. Dort wirkt sie bei der Vor- und Nachbereitung sowie der Umsetzung des Deutschunterrichts für die dritten bis sechsten Klassen mit. Mittlerweile darf sie alleine Unterricht halten, was sich aber vor allem in den dritten Klassen als schwierig herausstellt, da die Kinder dort noch nicht lange Deutsch lernen.
Teilweise gestaltet sich der Unterricht sehr kreativ. So schaffte es die junge Pädagogin, bei ihrem heimischen Trachtentanz-Verein Musik zu organisieren und mit den Kindern Trachtentänze einzustudieren.
Beim Kamelreiten gefroren
Abenteuer dürfen bei so einer Reise natürlich nicht zu kurz kommen. Auch diese verarbeitet sie auf einem Online- Blog. Kirsten Jung hat unter anderem mit anderen Freiwilligen die Wüste Gobi in einem Bus erkundet, wo die Truppe kurzzeitig den Weg verloren hat. Kurz darauf hat sie ihr Geschick beim Kamelreiten unter Beweis gestellt, „allerdings war es da oben ziemlich eisig“ schildert sie.
Was Kirsten in diesem kalten Land nach dem Unterricht macht, ist sowohl abwechslungsreich als auch außergewöhnlich. Auf ihrem Blog berichtet sie auch von Wanderungen auf schneebedeckten Bergen, wo man weit und breit niemanden sieht. „Wir wanderten hoch, gingen über eine Hängebrücke, stiegen viele Stufen hoch – und wurden mit einem beeindruckenden Blick über das Tal belohnt. „Es war wunderschön.“ Eine Adlerflugshow gesehen zu haben oder Teilnehmer einer Hundeschlittentour gewesen zu sein, kann die junge Frau nun auch aus ihrer To-Do-Liste streichen. Ihre Aufgabe beim Fahren eines Hundeschlittens? Bremsen!
Fragt man, was sie vermisst, nennt Jung die Familie und Freunde, aber auch: das gute deutsche Schäuferla. Wenn sie im Herbst in die warme Heimat zurückkehrt, um ihr Referendariat zu machen, freut sie sich auf ein Weißwurstfrühstück.
Fast immer Sonne
Diesen Winter kam es in der Mongolei zu Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius. Kirsten beschreibt das jedoch als erträglich, weil das Klima trocken ist und fast ständig die Sonne scheint.
Ein tolles Land also, obwohl sich eine Hoffnung doch nicht erfüllt hat. „In der Mongolei musste ich feststellen, dass die mongolisch-deutschen
Verbindungen ziemlich stark sind.“. Der Plan, nicht so viele Deutsche zu treffen, ist nicht aufgegangen. Bei so vielen atemberaubenden Erlebnissen ist das aber leicht zu verkraften.
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