Entspannte Kühe auf dem Käppner Hof in Hüttendorf
24.1.2018, 15:00 Uhr90 Milchkühe stehen, liegen oder fressen in dem luftigen Stall. Ein vollautomatischer Schieber hält den Stall sauber. Die Kühe heben die Beine, wenn der Schieber den Stall ausmistet. 15 bis 16 mal müssen die Kühe täglich die Beine heben. Der Stall soll sauber sein.
Der 32-jährige André Käppner ist mit Herz und Seele Landwirt. "Früher musste der Stall von uns mit der Mistgabel gereinigt werden", sagt er. Jetzt erfolgt das automatisch. Trotzdem sind Vater und Sohn Käppner 365 Tage im Jahr für den Hof da.
Kühe kalben oder sind krank, sie müssen täglich gemolken werden. 90 Hektar ist der Betrieb groß. "93 Prozent unseres Kuhfutters pflanzen wir selbst an", sagt André Käppner. Die restlichen sieben Prozent Futter werden dazu gekauft. Etwa Biertreber, die Rückstände von Malz beim Bierbrauen.
In dem Stall können sich die Kühe frei bewegen, sie können fressen, wiederkäuen oder nach draußen gehen. Jede Kuh trägt eine Nummer in den Ohren und André Käppner kann mit der Nummer über eine App auf seinem Handy den Zustand der Kuh überprüfen. Nummer 259 hat normale Werte, und der Fettgehalt der Milch beträgt 3,5 Prozent. Täglich werden 80 Kühe gemolken, die im Durchschnitt geben sie pro Kuh 27,5 Liter Milch täglich.
Die Milch, die in einer nahezu vollautomatisierten Melkstraße gewonnen wird, wandert in einen großen Tank. "Die Milch hat keinen Kontakt mehr zur Luft", sagt Manfred Käppner. Der 65-Jährige erinnert sich noch, als das früher anders war. Jetzt sind die Wege der Milch so optimiert, dass die Frischmilch bei rund fünf Grad Kühlung zwei Tage im Tank auf die Abholung durch die Molkerei problemlos warten kann. Rund 4500 Liter passen in den Tank.
Manfred und André Käppner züchten ihre Milchkühe selbst. Entweder mit dem eigenen Zuchtbullen oder durch künstliche Besamung. Weil viele der 90 Kühe keine Hörner mehr haben, erläutert Hans Volland vom Bayerischen Bauernverband, dass immer mehr Landwirte auf "hornlose Zucht" setzen. So können sich Kühe nicht mehr gegenseitig verletzen.
Die Kühe von Manfred und André Käppner in Hüttendorf wirken entspannt. Für Hans Volland ist dies ein untrügliches Zeichen, dass es den Tieren gut geht. "Tierhaltung und Tierschutz sind für die Mehrheit unserer Landwirte wichtig", sagt Hans Volland.
Tiere sollten nach den fünf Freiheiten gehalten werden: Keine Angst, keinen Hunger und Durst, keine Verletzungen, keine schlechte Umgebung und artgerechtes Verhalten.
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