"Fern-Blick" zog über 800 Fotobegeisterte an
19.11.2018, 12:00 UhrDass sie ihre Indien-Innenansichten unter dem Titel "Soul of India" vor vollem Saal präsentieren würde, hatte die Reisefotografin Claudia S. Endres nicht erwartet. Entsprechend nervös war die Weltenbummlerin und dezidierte Indien-Kennerin vor ihrem Auftritt. Das Lampenfieber währte freilich nur kurz. Flüssig und farbig kommentierte Endres ihre eindrucksvollen Studien von Menschen, Gebäuden und Landschaften, nahm die Gäste ihrer Show mit auf eine Reise durch ein vielgestaltiges Riesenland und demonstrierte locker und undogmatisch, wie spannend Fotografie auch im Jahr 2018 sein kann.
Und genau das war auch die Idee hinter dem Festival "Fern-Blick", das Fotofan und -händler Stefan Müller mit seinem Team zum ersten Mal auf die Beine gestellt hatte. Hier konnte man unterschiedliche "Hardware" testen und sich anhand prägnanter Fotoarbeiten zumindest ansatzweise einen Eindruck davon verschaffen, was mit moderner Fototechnik möglich ist – seien es nun hochaufgelöste Fotos in "Wimmelbild"-Manier oder HDR-Aufnahmen mit bis vor kurzer Zeit noch kaum denkbarem Dynamikumfang.
Spiegellose Zukunft
Die Zukunft bei Kameras mit Wechselobjektiven ist zwar spiegellos, aber auch die althergebrachte Spiegelreflex hat weiter ihre Daseinsberechtigung, wie der Direktvergleich am Canon-Stand zeigte: Hier konnte man die neue EOS R mit ihren Reflex-"Schwestern" vergleichen – und mit dem in Sachen Sensor (und dadurch auch Gehäuse) deutlich kompakteren "Micro Four Thirds"-System, vertreten von Olympus und Panasonic.
Damit die fotografischen Ergebnisse später halten, was die Ausrüstung verspricht, konnte man bei "Fern-Blick" auch (kostenpflichtige) Workshops von namhaften Fotoprofis besuchen. So erläuterte etwa Uwe Statz, wie man auf Reisen spannende und emotional mitreißende Fotos macht und wie man mit dem Blitz die Stimmung verstärkt, wenn das verfügbare Licht selbst für die lichtempfindlichste Kamera nicht mehr ausreicht.
Die Festival-Atmos-phäre wirkte tief entspannt. Auch und gerade, weil die Gelegenheiten selten geworden sind, sich in aller Ruhe zu informieren und im Zweifelsfall kompetent beraten zu lassen. Den persönlichen Austausch mit Fotoexperten ersetzt nämlich kein noch so eloquenter Videoblog im Internet . . .
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