Festliches Konzert: Großes mit Gefühl
18.12.2017, 18:00 UhrHERZOGENAURACH — Bürgermeister German Hacker freute sich über das volle Haus und kündigte eine Rekordbeteiligung der Akteure an. In diesem Jahr gestalteten über 300 Musiker und Sänger das Konzert. Zum zehnten Mal moderierte Gerald Fink den adventlichen Abend. "Das Festliche Konzert begleitet einen ein Leben lang", meinte er zum Auftakt. Erstmals traten in diesem Jahr das "Celloensemble der Musikschule Herzogenaurach", die Altistin Gabriele Dörrfuß und der "cAntuS Vox Chor Niederndorf" mit diesem neuen Namen und dem neuen Chorleiter Thomas Leyer auf.
Voller Dynamik
Mit einem Stück voller Dynamik – "Raging River" von Steven Reineke – eröffnete die "Bläserphilharmonie der Stadtjugendkapelle" unter der Leitung von Norbert Engelmann den Abend. In diesem Jahr hatte Fink sich das Motto "Nacht" ausgesucht. Im Osten geht die Sonne auf und so schloss sich musikalisch der östlichste Ortsteil Niederndorf an. "Die Stimme des Gesangs", wie der Niederndorfer ASV-Chor in der Übersetzung jetzt heißt, intonierte unter anderem "Ante Primam Lucem" des Niederndorfer Komponisten Volkmar Studtrucker, begleitet von Ursula Röckelein am Klavier. Ein Stück mit eingängiger Melodie, das vom Publikum mit viel Applaus belohnt wurde. Das Querflötenensemble des Spielmannszugs Grenzmark unter der Leitung von Claudia Küster hatte sich im Telemann-Jahr (er starb 1767) das "Concerto" in drei Sätzen ausgesucht, aber begeisterte noch mehr mit dem "Elfentanz" von Edvard Grieg.
"Ein schönes ansprechendes Stück", meinte Fink zu der Komposition von Toni Rotter und unter seiner Leitung sang die Chorgemeinschaft der Kantorei St. Magdalena das "Sanctus Hosanna". Die geschulten Stimmen des Chors, instrumental begleitet von Gitarre, Flöte, Geige und Piano, begeisterten die Zuhörer.
Für den ersten Auftritt beim "Festlichen Konzert" hatte Matthias Schick ein projektbezogenes Celloensemble zusammengestellt. Die Mitglieder können dabei durchaus ein unterschiedliches Niveau und ein unterschiedliches Alter haben, meinte er.
So spielte auf einem "Viertel-Cello" die etwa achtjährige Klara mit. Entscheidend ist viel Geduld, denn das Cellospiel ist nicht ganz einfach. Mit einem Menuett aus der "Abdelazer-Suite" des englischen Barockkomponisten Henry Purcell meisterten die Cellisten ihre Premiere.
Ebenfalls der Barockmusik hat sich die Sängerin Gabriele Dörrfuß verschrieben. Aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium sang sie die Arie "Schließe, mein Herze, dies selige Wunder". Dabei umgarnte die Violinstimme von Thomas Leyer die Sängerin, unterstützt von Ursula Röckelein am Klavier. Im Lutherjahr durfte der Komponist und lebensfrohe Sänger Martin Luther nicht fehlen.
Der Flötenkreis der evangelischen Kirchengemeinde wartete mit bekannten Liedern des Reformators auf, wie etwa "Vom Himmel hoch", aber auch mit beschwingten französischen Tänzen aus der Zeit Martin Luthers.
Den beschwingten fröhlichen Reigen setzten die Sänger und Sängerinnen des Kirchenchors der Pfarrgemeinde St. Otto mit "Swinging Christmas" fort. "Peace to the World" wünschte der HerzoChor Liederkranz, begleitet von Andrea Kaschel am Klavier und dirigiert von Gerald Fink. Ganz der Nacht hatte sich Roland Baumann mit seinem Akkordeonorchester verschrieben. Mit melodiösen träumerischen Klängen an der Klarinette leitete er das "Nachtstück" von Ingo Höricht ein. Das Orchester stimmte klang- und gefühlvoll in das romantische Stück mit ein.
Lautes Getöse
Mit dem kraftvollen gemeinsamen Schlusslied "Tochter Zion, freue dich!" von Georg Friedrich Händel endete das "Festliche Konzert". Die Menschen strömten bereits dem Ausgang zu, da fiel mit lautem Getöse der Adventskranz von der Decke. Ein dramatischer Abschluss eines gelungenen Konzertabends. Glücklicherweise standen keine Sänger und Musiker mehr auf der Bühne und so wurde niemand verletzt.
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