Gefühlsmäßig ist es bei den Boxheads immer 12.34 Uhr

7.4.2008, 00:00 Uhr
Gefühlsmäßig ist es bei den Boxheads immer 12.34 Uhr

© Welker

Eine ganz gewöhnliche Alltagssituation brachte Peter Thorpe darauf, die neue CD von den Boxheads «12:34» zu nennen. Er schaute auf die Uhr und irgendwie war es gefühlsmäßig immer 12.34 Uhr.

Genauso aus dem Alltag heraus klingt die bereits vierte CD der Boxheads, das sind: Peter Thorpe (Piano und Gesang), Thomas Speth (Gitarre), Klaus Lohmaier (Bass) und Alberto Parmigiani (Percussion). Viele Balladen sind auf der Platte zu finden, wie zum Beispiel das Stück, das dem Album seinen Namen gegeben hat. Andere Songs tragen Titel wie «wasting time» (Zeitverschwendung) oder «cold feet» (kalte Füße); also Dinge, mit denen jeder durchaus etwas anfangen kann.

Dass wirklich jeder etwas mit den Boxheads anfangen kann, mag auch daran liegen, dass sie sich auf kein bestimmtes Genre festnageln lassen. Im Folk, Pop und Country sind die Boxheads ebenso daheim wie im Latin oder Rock. An einem Abend gefalle jedem zumindestens ein Lied, behauptet der wohl vielen bekannte Alberto Parmigiani, seines Zeichens Besitzer des «Drumact» im Herzogenauracher Norden.

Wer das nicht glaubte, konnte sich davon am Samstagabend in der «In-Kneipe Blaue Traube» (Parmigiani) überzeugen. Dort spielte die Band aber nicht nur Lieder von der neuen CD, sondern auch Hits wie «Rats of Goya». Ihre musikalische Erfahrung kam ihnen dabei merklich zugute. Immerhin die Hälfte der Boxheads verdienen mit der Musik ihr Geld. Neben Parmigiani ist das noch der Erlanger Peter Thorpe, der an der Franconian International School Musik unterrichtet.

Dass die Chemie der Band stimmte, spürten auch die Zuhörer. Manchmal wirkte es wie in Trance, wie die Saiten der Gitarre gezupft oder die Tasten des Pianos gedrückt wurden. Jeder der Bandmitglieder hatte seine Aufgabe. So entsteht im Übrigen auch die komplett selbst gemachte Musik. Der gebürtige Kanadier Peter Thorpe schreibt die Texte - daher sind sie alle auf Englisch - und die anderen geben das Ihre dazu.

Richtige Musik zum Zurücklehnen und Entspannen also. Genau das taten die Besucher in der gut gefüllten «Blauen Traube» und applaudierten zwischendurch immer wieder. Es war eine lockere Stimmung, die durch kleine Witze von Seiten Thomas Speths oder Alberto Parmigianis zusätzlich gelöst wurde.

So sind die vier Bandmitglieder nicht ganz so korrekt wie ihr Name. Der stammt nämlich aus dem Schottischen und soll die Deutschen mit ihren perfekt sitzenden Frisuren beschreiben. Auf jeden Fall hat die 2003 gegründete Band in der jetzigen Besetzung ihre Vollendung gefunden.

Daher war es fast schade, dass die «Boxheads» irgendwann aufhören mussten, zu spielen. Aber zum Glück konnten die Zuhörer ja die CD mit nach Hause nehmen. Sie ist zudem auch im Musikgeschäft von Parmigiani oder auf der Homepage der Band (www.boxheads.de) erhältlich.