Gisela Sengl kritisiert geplante Mastanlage in Kairlindach
5.5.2019, 16:31 UhrDie Weisendorfer Grünen hatten nach dem Landtagsabgeordneten Christian Zwanziger im Januar nun erneut einen ihrer bayerischen Spitzenpolitiker zu einem Besuch in den Weisendorfer Ortsteil bewegen können. Das Thema ist offenbar mittlerweile von überregionaler Bedeutung, weil die Planungen bei Kairlindach auch Hinweise geben könnten, wohin sich die bayerische Agrarpolitik bewegt.
"Keine Verhinderungsgruppe"
"Wir sind hier sicher keine Verhinderungsgruppe für Landwirtschaft", betonte Gisela Sengl, die als Landwirtin selbst weiß, dass manche Beschwerden über Lärm und Gerüche überzogen seien. "Mancher Lärm und mancher Geruch gehören zur Landwirtschaft einfach dazu." Allerdings: Landwirtschaft sei nicht gleich Landwirtschaft, und die Planungen in Kairlindach gehören nicht zu einer bayerischen Landwirtschaft, wie sie sich die Grünen und Sengls Auffassung nach auch die Mehrheit der Bürger wünschen.
Zu dem Treffen neben der bestehenden Biogasanlage, wo der Betreiber nun auch eine Rindermastanlage für bis zu 480 Tieren verwirklichen will, waren neben den grünen Gemeinderäten Christiane Kolbet und Norbert Maier auch Vertreter der Bürgerinitiative sowie einige Bürger gekommen. Während Maier darauf verwies, dass im Bauausschuss im September 2018 nur er gegen die Anlage gestimmt hätte und es fortan stets hieß, die Gemeinde könne gar nicht dagegen stimmen, weil das Landratsamt zuständig sei, schilderten Anwohner die Probleme mit Lärm und Gestank mit der bereits bestehenden Biogasanlage. Wenn nun ein "riesiger Kasten" für die Rindermast dazukäme, fürchten sie das Schlimmste.
Genau nachfragen
Die Landtagsabgeordnete hörte aufmerksam zu, mied es allerdings, trotz der grundsätzlichen Ablehnung die Detailaspekte des Kairlindacher Vorhabens konkret zu beurteilen. Allerdings "kommt mir vieles komisch vor", und sie appellierte an die Ortsgrünen und an die Bürgerinitiative, "alle fraglichen Punkte noch einmal aufzulisten und genau nachzufragen." Gisela Sengl kündigte an, in München eine "Anfrage ans Plenum" zu stellen und will sich auch beim Amt für Landwirtschaft noch einmal kundig machen.
Dass die Gemeinde auf ihre formalrechtliche Nicht-Zuständigkeit verweise, ist der Landtagsabgeordneten zu wenig. "Eine Gemeinde kann einen politischen Willen haben."
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