Gymnasium Höchstadt: Abi war trotz Corona top
20.07.2020, 05:44 UhrEs waren zweifellos sehr besondere Umstände, unter denen die feierlich gekleideten jungen Leute ihre letzten Monate in der Schule beziehungsweise am heimischen Computer hinter sich gebracht haben. Sieben Wochen vor der schriftlichen Abiturprüfung wurde der Lockdown verhängt, rief Hipp in Erinnerung. "Ich freue mich, dass wir diese Veranstaltung heute überhaupt durchführen können", sagte Landrat Alexander Tritthart.
Das Landratsamt hatte erst kurz zuvor grünes Licht für die Feierlichkeit gegeben. Und zwischenzeitlich stand die Reifeprüfung in diesem Jahr überhaupt infrage. Es wurde schon eine Verlegung in Erwägung gezogen. "Ich finde es gut, dass ihr ein echtes Abitur geschrieben habt" sagte Hipp, der seine langjährigen Schützlinge mit Witz, Schauspieleinlagen und einem Magisterhut auf dem Kopf verabschiedete. "Da wurde nichts geschenkt und nichts erlassen", versicherte der Pädagoge.
Eins vorm Komma
Die Höchstadter Ergebnisse, die Hipp bekanntgab, können sich sehen lassen: Bei 25 der Absolventen stand beim Notendurchschnitt eine Eins vor dem Komma, neun davon lagen bei 1,4 oder noch besser. Mit makellosen 1,0 ragten Raphael Döring und Jakob Lisch heraus, kaum schlechter schnitt Matthias Baumann mit 1,1 ab. Der Höchstadter Gesamtdurchschnitt betrug laut Schulleitung 2,10, um einiges besser als der bayerische, der bei 2,25 liegt.
Eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schüler bekamen Auszeichnungen, Stipendien oder Sachgeschenke für ihre Leistungen in einzelnen Fachrichtungen. Matthias Baumann und Erik Wagner für ihre Physikprüfung, Raphael Döring für sein Spitzenergebnis in Mathematik, Katharina Keller heimste den Biologie Zukunftspreis 2020 ein, Alexandra Kellers Leistung im Projektseminar Unternehmensgründung erfuhr Anerkennung vom Verein für Sozialpolitik und Sara Mattik wurde für ihre Seminararbeit in Chemie ausgezeichnet.
Linus Hutzler, der zusammen mit Ricarda Nietsch launig durch den Abend moderierte, darf sich die goldene Ehrennadel des Altphilologenverbands anstecken. Darüber hinaus gefiel er an diesem Abend als Bassist der Jazz-Combo, die zusammen mit dem Schulorchester das musikalische Rahmenprogramm bestritt.
Abrupter Einschnitt
Schulleiter Roland Deinzer machte sich in einer nachdenklichen Rede Gedanken darüber, wie die jungen Leute nach den abrupten Einschnitten wegen der Pandemie wieder Vertrauen und Zuversicht erlangen können. Wo ergeben sich aus der Coronakrise Chancen zur Veränderung und was kann man als Erkenntnis mitnehmen?, fragte der Rektor.
"Ihr habt das Beste daraus gemacht", rief Lydia Hermann den frischgebackenen Abiturienten zu. Sie sprach als Vorsitzende des Fördervereins, der jahrein jahraus Schüler für gute Noten und besonderes Engagement auszeichnet und beschenkt. Der scheidende Jahrgang, der sich die Goldenen Zwanziger als Motto ausgesucht hat, verabschiedete sich szenisch mit gespielten Episoden aus den zurückliegenden Jahren.
Der Innenhof der Schule gab eine stimmungsvolle Kulisse für die Veranstaltung, die nicht nur wegen Corona etwas Familiäres hatte. Diesmal wurde eine ungewöhnlich kleine Anzahl von Absolventen verabschiedet.
Der Grund: Nicht wenige Schüler dieses Jahrgangs haben sich für das Modell "Mittelstufe Plus" und damit für ein zusätzliches Schuljahr entschieden.
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