Handballer stimmen mit Füßen gegen den HVH ab

9.6.2015, 23:32 Uhr
Handballer stimmen mit Füßen gegen den HVH ab

© Foto: Pfrogner

Die Vorstandsmitglieder Günther Bundgaard und Wolfgang Hentschke haben nun Stellung bezogen. Als sich nach Abschluss der Saison herausstellte, dass lediglich noch zehn Spieler des bisherigen Kaders bereit waren auch weiterhin für den Bezirksligisten zu spielen, während sich die anderen elf aus beruflichen oder auch privaten Gründen abgemeldet hatten, sah man keine seriöse Voraussetzung mehr zukünftig einen geregelten Spielbetrieb zu bestreiten.

Bundgaard: „Wolfgang Hentschke und ich waren ja nicht die Urheber der Vereinsgründung, sondern haben drei aktiven Handballern, die in Herzogenaurach ihrem Sport nachgehen, aber nicht bei der TSH spielen wollten, die organisatorischen Rahmenbedingungen ermöglicht. Dass zwischenzeitlich zwei von ihnen uns in Stich gelassen haben war eine große Enttäuschung für die Mannschaft und uns Verantwortliche.“

Hentschke ergänzte, dass allein Torwart Andreas Kanka als einer der drei Initiatoren bis zum Schluss zu seinem Wort stand. Seiner Meinung nach war auch das Scheitern in der Relegation zum Aufstieg in die BOL vor einem Jahr ein weiterer Knackpunkt, davon habe man sich nicht mehr erholt. Zwischenzeitlich hatte man auch eine Kooperation mit der „Vierten“ des HC Erlangen angedacht, doch deren junge Spieler wollten Erlangen nicht verlassen. Zudem habe sich der Verlust von Christian Hentschke als „Leitwolf“ und Bindeglied im Verein, er verletzte sich vor zwei Jahren so schwer, dass seine Karriere abrupt endete, stark negativ ausgewirkt.

Ein weiterer Faktor war laut Hentschke die Hallenproblematik., die eine angemessene Trainings- und Spielgestaltung praktisch unmöglich gemacht habe. Nachdem man in den vier Jahren vor Ort in keiner der Spielfeldgröße erforderlichen Halle trainieren und spielen konnte, musste man zum Training nach Baiersdorf ausweichen, während die Spiele in der eigentlich zu kleinen Mittelschulhalle ausgetragen wurden. Zwar habe die Stadt Herzogenaurach einen Mehrkostenausgleich für die Trainingsstätte übernommen, doch auf die Trainingsmoral wirkte sich diese missliche Lage auf Dauer negativ aus. Das hatte aber zur Folge, dass sich auch bald kein Trainer mehr finden ließ, der sich auf diese Widrigkeiten einlassen wollte.

Bundgaard, der vermerkte, dass die Stadt Forchheim allein vier Sporthallen mit den passenden Ausmaßen vorzeigen könne, wollte den Punkt dennoch nicht überbewerten: „Natürlich ist es bedauerlich und auch schwer nachvollziehbar dass eine Stadt wie Herzogenaurach derartige Hallenprobleme hat, aber mit etwas gutem Willen seitens der Spieler hätte man damit mittelfristig leben können.“

So traf man jetzt in Anwesenheit von acht Spielern den einstimmigen Beschluss, das Projekt zu beenden. Wolfgang Hentschke meinte abschließend, dass für den Handballsport in Herzogenaurach diese Entwicklung kontraproduktiv sei, denn so hätte der Handball eine bessere Basis gehabt, ohne dass dies der TSH schaden würde, denn „die TSH-Philosophie passt einfach nicht für leistungsorientierte Ballsportarten“.

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