Herzogenaurach: Schaeffler fühlt sich jung an

10.4.2015, 06:00 Uhr
Herzogenaurach: Schaeffler fühlt sich jung an

© Foto: Matthias Kronau

Der Auszubildende aus Sao Paulo hat zum internationalen „Azubi-Treffen“ von Schaeffler ein Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft im Gepäck. An seinem Stand im Konferenzzentrum versucht er es zu verlosen. Ziemlich gewagt, wenige Monate nach dem 1:7 gegen Deutschland und dem 0:4 der Fußballfrauen am Dienstag in Fürth.

Aber Maycon William Soler lacht. „Ja, die WM war eine harte Zeit für uns.“ Aber das ist vorbei. Der 20-Jährige freut sich einfach, in Herzogenaurach dabei zu sein.

Optimistischer Blick

Das Unternehmen Schaeffler präsentiert sich bei dem Azubi-Treffen am gestrigen Donnerstag wie schon die Tage vorher von seiner besten Seite. Und vor allem: von einer grenzenlos optimistischen Seite. Denn nach einem sorgfältig inszenierten Gruppenfoto der rund 1200 Auszubildenden mit Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und Personalvorstand Kurt Mirlach sind bei der offiziellen Begrüßung Worte zu hören, die den Auszubildenden runtergehen wie Butter. Sorge um den Arbeitsplatz? Nicht bei Schaeffler.

Solange sich alle „Fit for Tomorrow“ halten, und so lautet ja auch das Motto des Treffens. Fit für die Zukunft, betont Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann, müsse in dem Unternehmen nicht neu gelernt werden. „Die Innovationskraft gehört zum Erbgut dieses Unternehmens“, sagt sie und verweist auf 2500 Patentanmeldungen allein 2014. Schaeffler setze auf konsequente Internationalisierung, um weiterhin profitables Wachstum zu erreichen.

Herzogenaurach: Schaeffler fühlt sich jung an

Beeindruckt vom Azubi-Treffen zeigt sich der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der darin ein „starkes Zeichen für diesen Standort“ sieht. Der ganz besondere Reichtum dieses Unternehmens seien seine Mitarbeiter und Auszubildenden.

Kurt Mirlach bringt die positive Stimmung auf den Punkt: „Wir brauchen Sie, wenn das Ding so weitergeht.“ Womit er wohl die gute konjunkturelle Lage meint und die Fähigkeit von Schaeffler, sich mit Innovationskraft beständig weiter zu entwickeln. Betriebsratschef Thomas Mölkner freut sich, dass das Treffen die Möglichkeit biete, dass sich die verschiedenen Kulturen kennenlernen könnten.

Herzogenaurach: Schaeffler fühlt sich jung an

1200 Auszubildende sind beim Treffen in Herzogenaurach zu Gast, insgesamt zählt das Unternehmen aber 2900 Azubis weltweit, davon rund 500 in Asien, 250 in Südamerika, 300 in Nordamerika und 1800 in Europa. Allein in Deutschland sind es 1500 Jugendliche in 21 verschiedenen Ausbildungsrichtungen. 80 Prozent der Azubis sind männlich. Die dualen Studienplätze gewinnen an Bedeutung: Derzeit gibt es deutschlandweit 330 duale Studenten.

Nach den Reden überreichen Azubi-Vertreter Geschenke an die Firmenchefin, so etwa 3-D-Modell-Ausdrucke von großen Standorten in Deutschland. In den Gängen präsentieren Azubis ihre Länder und Standorte.

Der Stand von Maycon William Soler aus Sao Paulo ist übrigens überaus stark frequentiert. Viele Azubis wollten das Brasilien-Trikot ja doch gewinnen. Was durchaus Raum für Interpretationen lässt, vielleicht: Wir bei Schaeffler wissen, was eine Krise ist. Aber wir wissen auch, dass sie vorbei geht. Wie auch immer. Maycon William lacht: „Es ist wunderbar hier.“ Heute geht das Azubi-Treffen zu Ende.

Keine Kommentare