Herzogenaurach: Waldpflege statt Schulbank

21.10.2015, 09:00 Uhr
Herzogenaurach: Waldpflege statt Schulbank

© Edgar Pfrogner

Mit dicken Handschuhen und mit Gartenscheren bewaffnet stapfen die Siebtklässler ins Unterholz. Eine Gruppe geht mit Försterin Heike Grumann, die zweite mit Fabian Grziwa von der Waldbesitzervereinigung Erlangen-Höchstadt, zuständig für die Waldcorporation Herzogenaurach. Drei Schulstunden lang wird ihnen einmal keine Theorie beigebracht, sondern sie dürfen selbst Hand anlegen.

In den vergangenen drei Jahren forsteten die Jugendlichen auf drei Grundstücken im Dohnwald, in Höfen und in Burgstall junge Waldbestände auf, pflanzten also selbst Bäume. Heuer steht die Pflege der Aufforstungsfläche im Dohnwald an, die die damaligen Siebtklässler der Realschule im Jahr 2012 angelegt haben. Die jungen Bäume müssen winterfest gemacht werden.

Dazu sollen die jetzigen Siebtklässler unerwünschten Gehölzaufwuchs entfernen: Brombeergestrüpp und Birken, die aufgrund ihres schnellen Jugendwachstums die gepflanzten Baumarten wie Eiche, Hainbuche und Winterlinde zu überwachsen drohen.

Für die Schülerinnen und Schüler ist das Thema Wald nicht neu. In Realschulen steht der „Lebensraum Wald“ im Lehrplan der sechsten Klassen. Realschulleiter Ulrich Langer ist jedoch daran gelegen, der Theorie auch die Praxis folgen zu lassen. „Die Schüler kommen raus in die Natur. Und heuer sehen sie vor allem, dass es nicht nur mit dem Pflanzen getan ist, sondern dass die Bäume auch nachhaltige Pflege brauchen.“ Die Realschule möchte das schulnahe Waldstück im Dohnwald weiterhin regelmäßig pflegen und eine Art Patenschaft übernehmen.

Heike Grumann und Fabian Grziwa bereiteten die Siebtklässler in einer Sonderschulstunde auf die Pflegearbeiten vor, erklärten, was zu tun ist und warum. Am „großen Tag“ dann sind alle mit Feuereifer bei der Sache. Davon überzeugen sich vor Ort Ulrich Langer, Bürgermeister German Hacker sowie Michael Welker, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Waldcorporation Herzogenaurach. Alle zeigen sich von der Tatkraft der Jungen und Mädchen beeindruckt. Für die Verpflegung sorgte auch in diesem Jahr wieder die Stadt Herzogenaurach: Zum Abschluss der Forst-aktion gibt es heißen Tee und Wienerle, die in einem großen Kessel über offenem Feuer garen und nach der Arbeit großen Anklang bei den Nachwuchs-Waldarbeitern finden.

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