Höchstadt: Spix-Verein plant neue Ausstellung
20.1.2020, 15:52 UhrDenn von 1817 bis 1820, also genau vor 200 Jahren, war Johann Baptist Ritter von Spix auf seiner legendären Brasilien-Expedition. Grund für Fiederling, im Reisetagebuch zu blättern. "Genau heute war Spix in Tabatinga, der westlichsten Stadt Brasiliens – direkt an der Grenze zu Peru". Der Höchstadter Forscher, so resümiert Fiederling, war überfordert mit den dortigen Erlebnissen. Getragen von Rauschmitteln führten die Indianer um Spix herum tagelang Tanzexzesse aus. "Babys wurden alle Haare ausgerissen und sie dann acht Tage mit dem Rauch von Zigarren umgebend. Das war für Spix unvorstellbar".
Persönlich entdeckte Käfer
Im Höchstadter Töpfla geht es zwei Jahrhunderte später hingegen sehr geordnet zu. "Wir sind im letzten Jahr auf 70 Mitglieder angewachsen. Das Museum wurde 2019 von 800 Gästen besichtigt und wir hatten eine Sonderausstellung mit 300 Besuchern", bemerkt der pensionierte Sparkassen-Direktor. Eine positive Bilanz. "Schade ist nur, dass gerade Ur-Höchstadter sich schwer tun mit einer Mitgliedschaft". Viele Mitglieder des Vereins sind Auswärtige mit persönlichem Bezug zur Arbeit Spix‘. "Vor allem finde ich es schade, dass nur wenige Stadträte unsere Arbeit mit ihrem Beitritt unterstützen", beklagt Gerhard Schlee.
Dem Elan der Spix-Freunde tut das keinen Abbruch. Schon im März wird es eine neue Sonderausstellung geben. Dann werden im Spix-Museum seltene Käfer gezeigt. "Besonders schön ist, dass auch von Spix persönlich entdeckte Arten dabei sein werden", freut sich Fiederling. Dafür, dass er dann noch Chef des Vereins ist, sorgen die Mitglieder unter Leitung von Bürgermeister Gerald Brehm im Rahmen der Vorstandswahl.
Einstimmig wird Fiederling für die nächsten zwei Jahre gewählt. Ebenso wie sein Stellvertreter Gerhard Schlee und Schriftführer Hans-Günther Niklas.
Franz Brauers, seit 2004 Schatzmeister des Vereins, trat hingegen nicht mehr zur Wahl an. Die wichtigste Neuanschaffung 2019 war unterdessen ein Nachdruck der Cephalogenesis. Das überdimensionale Buch enthält zahlreiche, nach Spix gefertigte Lithografien. Künftig wird Johannes Schleupner die Kasse des Freundeskreises führen.
Ebenfalls aus dem Vorstand verabschiedete sich Prof. Uwe Treter. Ihm folgt Alexander Schulz in das Amt des dritten Beisitzers.
CHRISTIAN ENZ
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen