Höchstadter Nachtleben am Puls der Zeit

9.10.2009, 00:00 Uhr
Höchstadter Nachtleben am Puls der Zeit

© Huber

Eine Plastikpalme liegt umgestürzt auf der Tanzfläche. Nebenan ein riesiger Vorschlaghammer. Weiter hinten stapeln sich Steinbrocken und die Durchgänge sind vollgestellt mit großen Spiegeln, Gemälden und Krimskrams. Wüst sieht es aus in der ehemaligen Diskothek «Nachtwelt». Kaum vorstellbar, dass hier bald 2000 junge Leute «pulsiv» ihr Wochenende feiern.

Aber Lion Heuschkel hat sich viel vorgenommen. Bis zum 6. November will er den Laden mit mehreren Freunde aus der Veranstaltungsbranche und noch viel mehr Litern Farbe auf Vordermann bringen. Er spricht von «Radikalumbau», will dem Nachtclub «ein neues Gesicht» geben. Besonders eine moderne Licht- und Tontechnik soll «Maßstäbe setzen».

Als Zielgruppe hat der gelernte Bauzeichner, der in Erlangen bereits zwei Jahre lang in der Geschäftsführung einer Diskothek mitgearbeitet hat, die 18- bis 28-Jährigen ausgemacht. Aus ganz Franken sollen sie kommen, um freitags und samstags abzutanzen in Höchstadt. Mit zwei Tanzarenas, einem Bistro, sieben Bars und einer Lounge möchte Heusckel auf einer Gesamtfläche von 17 050 Quadratmetern den Puls der Zeit treffen.

«Pulsiv feiern», sagt er entsprechend, sei freitags das Motto in der großen Tanz-«Arena». Ein «best party mix» mit verschiedenen DJs aus großen Clubs in Nürnberg oder Bamberg soll das möglich machen. Im kleinen Club läuft «sexyhouse und elektro». Samstags will Heuschkel mit besonderen Angeboten und freiem Eintritt bis Mitternacht den Puls der weiblichen Besucher erhöhen.

Kleiner Wermutstropfen: Der Mietvertrag des neuen Betreibers läuft nur bis Januar. Heuschkel hofft aber darauf, dass der neue Besitzer, der das Gebäude bei einer Zwangsversteigerung gekauft hat, längerfristig zusammenarbeiten will.

Vom Opera zum Pentagon

In den 17 Jahren seines Bestehens änderte der Nachtclub ebenso oft die Namen wie die Besitzer. Hieß er zunächst «Opera», wurde er später in «Aragon» und «Pentagon» umbenannt und 2000 schließlich als «Nightlife» geschlossen.

Ende 2005 starteten zwei Geschäftspartner einen neuen Versuch und luden in die «Nachtwelt». Vor drei Jahren übernahm Johannes Stebner den Club unter gleichem Namen. Und jetzt versucht der junge Lion Heuschkel, mit seinem Laden am «Puls» der Zeit zu sein. CLAUDIA FREILINGER