Nervenflattern macht Fehlstart perfekt
19.10.2014, 20:14 UhrEs war das erwartet enge Duell beider Mannschaften. Keine von beiden konnte sich in den ersten 25 Minuten einen klaren Vorteil erspielen. Zwar erwischten die Hausherren um Coach Dirk Samel den besseren Start in die Begegnung und gingen durch einfache Treffer mit 4:1 in Führung.
Doch es dauerte nicht lange, bis auch die Herzogenauracher Offensive wieder schlagfertiger agierte. Allen voran TSH-Rückraumschütze Philipp Wolf setzte sich etliche Male sehenswert durch und überwand ein ums andere Mal die gegnerische Deckung. Doch die Abwehr zeigte auch im vierten Saisonspiel ihr bislang bekanntes, hässliches Gesicht. Gegen starke Forchheimer fand die Defensive keine geeigneten Mittel und musste mit 17 Gegentoren im ersten Durchgang erneut eine hohe Anzahl an Treffern einstecken.
Phasenweise lieferten die Schuhstädter dann doch immer wieder tolle Aktionen ab. Ein Zwischenspurt bescherte den Gästen von der Aurach sogar eine Drei-Tore-Führung zum Ende der ersten Halbzeit. Ein Time-Out des HC zeigte allerdings Wirkung und brachte die Schuhstädter wieder aus dem Konzept. Zum Pausenpfiff trennten sich beide Parteien beim Stand von 18:17 für die Gäste.
Im zweiten Durchgang übernahmen die Herzogenauracher mehr Verantwortung für das Spiel. Die Abwehr um einen sehr gut aufgelegten Keeper Adrian Schauer wirkte wesentlich präsenter und aggressiver als noch im ersten Durchgang. Und auch die Offensive arbeitete zielstrebiger als in den ersten 30 Spielminuten. So schien es, als hätte man eine tapfer kämpfende HC-Mannschaft besser im Griff zu haben. Höhepunkt war ein Vorsprung von vier Toren, der aufgrund zahlreich vergebener Torchancen nicht weiter ausgebaut wurde.
Stattdessen verfiel die TSH-Mannschaft plötzlich in ein unerklärliches Tief und brachte sich zehn Minuten vor Ende selbst um den eigenen Lohn. Leichtfertige Ballverluste, technische Fehler und Hektik schlichen sich ins Angriffsspiel der Turnerschaft ein. Währenddessen hatte die Abwehr in vielen Zweikampfsituationen das Nachsehen. Zudem mussten die Herzogenauracher im gesamten Spielverlauf sechs Zeitstrafen, durch teilweise unnötige Fouls, hinnehmen und verursachten insgesamt elf Strafwürfe.
Ganze zehn Treffer kassierte das TSH-Keepergespann durch Siebenmeter-Würfe. Eine Bilanz, welche die Nachlässigkeit der Defensivreihe gut widerspiegelt. Diese wurden allesamt vom gut aufgelegten HC-Akteur Hallmann (16 Treffer) verwandelt. Er sorgte nahezu zeitgleich mit der Schlusssirene auch für den finalen Knockout. Ein rücksichtsloser Unterarmwurf fand beim Stand von 31:31 den Weg ins TS-Tor und setzte damit einem spannenden und fairen Derby die Krone auf.
Die Herzogenauracher müssen nun eine genaue Fehleranalyse starten und möglichst schnell Erfolgserlebnisse sammeln. Hier wird vor allem Spielertrainer Ingo Kundmüller gefragt sein: „Natürlich war das ein herber Rückschlag für uns. Aber die Saison ist noch lang und wir werden sicher zurückkommen. Wir müssen weiterhin hart an uns arbeiten, dann werden auch die Resultate stimmen.“
TSH: Manz, Schauer; Hirning, Janson 3, Wonner, Auer 1, Benz 1, P. Wolf 6, M. Wolf 3, Hettchen 2, Neumann 1, Heimpel 8/4, Karg 2, Kundmüller 4.
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