Niederndorf: Andrang in der Osternachtfeier

2.4.2018, 16:50 Uhr
Niederndorf:  Andrang in der Osternachtfeier

© Foto Manfred Welker

Auf dem Kirchenplatz wurde das Osterfeuer entzündet. Dort wurden auch die Wattebäusche der Taufe und die verbliebenen geweihten Öle des vergangenen Jahres verbrannt. Kaplan Schiller weihte zunächst das Feuer, bevor er dort die Osterkerze und die Kohlen für das Weihrauchfass entzündete.

Danach wurde die brennende Osterkerze mit dem dreifachen Ruf "Lumen Christi" ins Gotteshaus hineingetragen. Beim Weg durch das Kirchenschiff entzündeten die Gläubigen ihre mitgebrachten Kerzen an dieser Osterkerze, sodass sich der Raum allmählich aufhellte. Nach der Prozession durch die Kirche wurde die Osterkerze auf ihren Ständer beim Altar gestellt.

Der Schöpfungsbericht aus dem biblischen Buch Genesis war Inhalt der ersten Lesung, worauf der Chor mit "Laudate omnes Gentes" antwortete. Nach der zweiten Lesung ertönte das Gloria. Die Gläubigen stimmten in den Gloriaruf ein. Die Glocken verkündeten akustisch die Osterbotschaft. Schiller erinnerte die Christen an die Kraft des Lichtes. "Gott, du hast diese Nacht hell gemacht." Kaplan Schiller trug das Evangelium nach Markus zur Auferstehung vor. Im Anschluss daran predigte er. So werde in der Osternacht in der Kirche ein besonderer Gottesdienst gefeiert.

Vor allem wegen der Uhrzeit, mitten in der Nacht an der Schwelle von der Nacht zum Tag.

Im Markusevangelium begaben sich Maria Magdalena und Salome zum Grab Jesu. Auch sie befanden sich an einer Schwelle. Sie wollten Jesus durch das Salben in guter Erinnerung behalten.

Aber das Grab Jesu war leer und ein ihnen fremder Mann trug ihnen auf, die Botschaft von der Auferstehung zu verbreiten. Die Frauen sollten mit dem Auftrag nicht in Nostalgie verhaftet bleiben, sondern mit der Botschaft die Zukunft gestalten.

Am Karfreitag hätten sich die Gläubigen viele Fragen gestellt. Aus Warten sei ein Erwarten geworden. Dann sprach er über die Geduld. Mit der Hoffnung, dass "die Osternacht Erwartung in unser Leben gibt und uns nicht die Geduld verlieren lässt, denn unser Gott ist der ,ich bin da’.

Da es zu Zeiten des frühen Christentums der Brauch war, nur einmal im Jahr, nämlich in der Osternacht, das Sakrament der Taufe zu spenden, wird alljährlich zu diesem Termin das Taufwasser geweiht. Dazu wurde die Allerheiligenlitanei durch Chor und Gemeinde in Gesangsform vorgetragen.

Der Gottesdienst schloss mit der Weihe der Speisen. An den Kirchentüren wurden für die Gläubigen geweihte Eier durch die Geistlichen verteilt. Wer nach der Feier der Osternacht noch Zeit hatte, war zum Osterfrühstück in den Pfarrsaal eingeladen.

MANFRED WELKER

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