PWC-Anlage: Standortdebatte ist wieder entbrannt

10.4.2015, 16:49 Uhr
PWC-Anlage: Standortdebatte ist wieder entbrannt

© Privat

Der PWC-Standort in einem Waldstück bei Klebheim war vor einigen Wochen aus dem laufenden Planfeststellungsverfahren zum sechsspurigen Ausbau der A 3 wieder herausgenommen worden, nachdem sich in Heßdorf und Klebheim massiver Widerstand geregt hatte. Nun kommt der im Vorentwurf geplante Standort etwas weiter nördlich, in der Nähe von Neuhaus, wieder ins Spiel. Dieser war bereits zu den Akten gelegt worden, nachdem eine „speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung“ (saP) der Autobahndirektion Anfang 2014 auf dem Areal Zauneidechsen und seltene Vögel nachgewiesen hatte.

PWC-Anlage: Standortdebatte ist wieder entbrannt

© Privat

Dass nun eine erneute Standortprüfung erfolgen soll, kann Fischkal nicht nachvollziehen. Im Jahr 2013, so der Adelsdorfer Rathauschef, habe man den Arbeitskreis Autobahn gegründet, um in Zusammenarbeit mit der Autobahndirektion sowie weiteren Behörden und Organisationen einen geeigneteren PWC-Standort zu finden. Nachdem dies geschehen war und das saP-Gutachten darüber hinaus Naturschutzgründe gegen den Standort bei Neuhaus ins Feld geführt hatte, sah man das Thema als erledigt an. Nun fühle man sich von der neuerlichen Standortprüfung „überrumpelt“.

In seinem offenen Brief fordern Fischkal und der Arbeitskreis Autobahn Innenminister Herrmann deshalb zu einer Stellungnahme bezüglich des Planungsstandes auf und bittet um ein persönliches Gespräch.

Dieses hatte Herrmann mit der Gemeinde Heßdorf bereits geführt. Der Appell von Heßdorfs Bürgermeister Horst Rehder, das Vorhaben noch einmal „von Grund auf zu überdenken“, war dabei auf fruchtbaren Boden gefallen. Rehder hatte sich gegen die Rodung von sieben Hektar Wald für die Anlage gewehrt und angeführt, das widerspräche „verantwortlich ausgeübtem Naturschutz“.

Die Autobahndirektion dagegen hatte sich noch im Oktober 2014 im Gespräch mit den NN auf die Untersuchung berufen, die zeige, „dass aus naturschutzfachlicher Sicht der Waldstandort dem ursprünglich gewählten Standort vorzuziehen ist. Diese Einschätzung ist einvernehmlich mit den Naturschutzbehörden abgestimmt.“ Neben dem Artenschutz spräche nach Ansicht Fischkals ein weiteres, mindestens ebenso gewichtiges Argument gegen den ursprünglichen Standort bei Neuhaus. Die industrieartig beleuchtete PWC-Anlage habe zum Ortsrand nur einen Abstand von 500 Metern über freies Feld. „Wenn die Umweltverträglichkeit des zuletzt vorgesehenen Standortes im ökologisch weniger bedeutsamen ,Steckeleswald‘ zwischen Neuhaus und Klebheim nun wieder in Zweifel gezogen wird, dann gilt dies erst recht für den Offenlandstandort in der Nähe von Neuhaus“, so Fischkal im Schreiben an den Innenminister.

Keine Kommentare