Samba, Rock und Charity für Nepal

16.6.2017, 15:37 Uhr
Samba, Rock und Charity für Nepal

© Foto: Feder

Seit 2002 reiste der Herzogenauracher Alberto Parmigiani regelmäßig nach Nepal. Schnell bemerkte er die vorherrschende Armut und wollte etwas dagegen unternehmen. Aus diesem Grund plante er mit seinen nepalesischen Freunden Santa Ratna Shakya und Shree Krisha Shahi zunächst Klangschalenkonzerte, Workshops und Vorträge. Mithilfe der Einnahmen konnten die drei Musiker Partnerschaften für einige Waisenkinder dort übernehmen. Das Konzept hatte Erfolg: Im Jahre 2005 wurde das Team als offizielle Hilfsorganisation "Son of Light" eingetragen. Durch vermehrte Öffentlichkeitsarbeit zeigten nun auch Schulen, Kindergärten und Privatpersonen in Deutschland Interesse an einer Patenschaft.

Bis zum 25. April 2015 lief alles gut – dann die schreckliche Nachricht: Es gab ein Erdbeben. Alberto erkannte, dass kleinere Projekte nun nicht mehr ausreichten. Jetzt musste schnelle, unbürokratische Notfallhilfe in Form von Zelten, Trinkwasser, Nahrung und Medikamenten her. Während Santa und Shree vor Ort arbeiteten, stellte Alberto hier mithilfe der Stadt Herzogenaurach einen Spendenbasar auf die Beine. Nur zwölf Tage später wurde es sogar noch "eine Nummer größer", so Parmigiani.

Ihm kam die Idee, ein Benefizkonzert zu veranstalten. Unterstützung erfuhr er durch die Musikinitiative, Geschäfte, die Stadt und Besucher. Die Nachfrage nach Wiederholung eines solchen Events war groß.

Am Mittwoch fand das Open-Air Konzert "We rock for Nepal" das dritte Mal statt. Von 16 bis 23 Uhr war im Schlosshof neben der Funky Jazz Band "Mr. Flix", Alberto mit seinen Sambakollegen vom "Piranha Social Club" und "Rocktide" geboten.

Persönlich anwesend waren auch Santa Ratna Shakya und Shree Krisha Shahi. Sie überreichten Bürgermeister German Hacker den traditionellen Kata, in Nepal ein Symbol für Frieden, Freundschaft und Dankbarkeit und ein Geschenk für Bergsteiger. Mit einem Diavortrag wurden die Konzertbesucher über die Situation in Nepal nach dem Erdbeben informiert. "Son of Light" konnte bereits vier neue Schulprojekte anstoßen. Die ersten beiden Schulen stehen bereits, Nummer drei und vier befinden sich noch in der Planung. So sollen demnächst weitere 200 Kinder eine Chance auf Bildung bekommen.

In Nepal hat man Alberto Parmigiani zufolge die Möglichkeit auch "mit wenig Geld viel zu erreichen". Dennoch bedarf es gewisser finanzieller Mittel, um den Bau zu realisieren. Seit dem Erdbeben sind etwa 45 000 Euro zusammengekommen. Sind die Gelder erst mal gesammelt, ist es aber leider nicht ganz unkompliziert, diese in das hilfsbedürftige Land zu schaffen.

Da die korrupte Regierung oft Spendengelder einfriert, bringt Alberto sie persönlich und bis auf den letzten Cent nach Nepal. "Ich fühle mich wie eine Brücke", erklärt er. "Rocktide", in der Parmigiani Schlagzeug spielt, brachte den Abend mit Klassikern wie "Let me entertain you" zum Abschluss.

Einnahmen brachte schließlich nicht nur der Eintritt, dessen Höhe die spendenwilligen Gäste selbst bestimmen konnten, sondern auch die kulinarische Versorgung und der kleine Nepal-Basar. Am kommenden Montag, 19. Juni findet eine "Nepal Night" für Ohren und Geschmacksknospen in der Herzobar statt. Um Anmeldung wird gebeten. Am Mittwoch, 28. Juni gibt Alberto mit seinen Gästen aus Nepal ein Klangschalenkonzert in der St. Magdalena Kirche.

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