„Senivita“ blickt Richtung Aischgrund

24.1.2017, 14:00 Uhr
„Senivita“ blickt Richtung Aischgrund

© Hans von Draminski

Zum 1. Juli dieses Jahres soll „Senivita“ nach Eggolsheim umziehen. Der Mietvertrag für die Räume im schon vor längerer Zeit als Ausweichquartier für die Forchheimer Realschule „umgewidmeten“ Fabrikgebäude der Firma Lindner wurde auf 20 Jahre abgeschlossen.

Der „Senivita“-Neustart in Eggolsheim soll durch eine gute Verkehrsanbindung erleichtert werden: Das Lindner-Gebäude, das derzeit mit Hochdruck umgebaut und saniert wird, um die Anforderungen von „Senivita“-FOS und -BFS zu erfüllen, liegt direkt neben dem S-Bahn-Haltepunkt Eggolsheim. So wird die Schule auch für Pendelschüler aus Erlangen oder Bamberg interessant, die bisher — der leichteren Erreichbarkeit mit den „Öffentlichen“ halber — berufliche Lehreinrichtungen in Nürnberg besucht haben.

Bei genügend Zuspruch will „Senivita“ sogar einen eigenen Pendelbus von Höchstadt nach Eggolsheim einrichten, die ersten Interessenten hätten sich bereits in der Schule gemeldet, erklärt Haberl, der davon schwärmt, dass im Lindner-Gebäude „deutlich mehr Platz“ als in Ebermannstadt zur Verfügung stehe: Für die FOS hat „Senivita“ künftig 1600 Quadratmeter, für die BFS 800 Quadratmeter. Zudem sei künftig die gesamte Schule auf einer Etage untergebracht, was Wege verkürze. Außerdem gibt es künftig einen begrünten „Pausenhof“.

Auch in Höchstadt gab es bis 2015 eine „Senivita“-Dépendance, die aufgrund rapide sinkender Schülerzahlen geschlossen wurde. Die 2012 gestartete „Fachoberschule im Aischgrund“ zählte am Ende nur noch 16 Anmeldungen, so dass in Höchstadt keine 11. Klasse mehr zustande kam. Bernhard Haberl führt dies auf das seinerzeitige Desaster einer privaten FOS in Schweinfurt zurück, die im Juli 2013 für Negativ-Schlagzeilen sorgte, weil ein kompletter Jahrgang bei den Abschlussprüfungen durchgefallen war. Dies habe auch auf Schulen abgefärbt, die damit nichts zu tun hatten.

Derzeit besuchen 85 Schüler die „Senivita“-Fachoberschule (FOS), nur rund 20 die Berufsfachschule (BFS) für Altenpflege. Dies wird sich aber laut Bernhard Haberls Prognose spätestens im Jahr 2018 wieder ändern, der Schulleiter rechnet dann mit mindestens 60 Schülern an der BFS.

Attraktiv werde „Senivita“ — das Bayreuther Mutterunternehmen betreibt verschiedene Alten- und Pflegeheime — vor allem durch Ausbildungs-Fachrichtungen, die im Landkreis Forchheim nicht angeboten werden: Neben Sozialwesen werden Gestaltung sowie Agrarwirtschaft mit Bio- und Umwelttechnologie vermittelt.

Bei der Agrarwirtschaft arbeitet „Senivita“ mit den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth zusammen, oberfränkisches Gegenstück zum mittelfränkischen Triesdorf, der einzigen vergleichbaren Anlaufstelle in der Großregion.

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