Sicher skaten lernen in Niederndorf

15.6.2015, 06:00 Uhr
Sicher skaten lernen in Niederndorf

© Berny Meyer

Kennen Sie den Begriff „Powerbox?“ 15 Kinder zwischen sechs und elf Jahren nebst ihren Eltern bekamen ihn am 13. Juni auf dem Gelände der Niederndorfer Schule rund zwei Stunden lang immer wieder vermittelt. Dieses beim Inlineskaten allgegenwärtige Schlagwort ist für die jungen und jüngsten Skater beim sicheren Umgang mit ihren „rasenden“ Fahrgeräten von elementarer Bedeutung.

Dass es zu diesem Kurs kam, ist der 40-jährigen Weisendorfer Sporttherapeutin Ulrike Brandt zu verdanken. Als sie sich vor einigen Wochen um eine Anstellung beim ASV Niederndorf bewarb, unterbreitete sie den Vereinsverantwortlichen den Vorschlag, Inlineskaten für Klein und Groß in das Vereinsangebot aufzunehmen. Der sportliche Leiter des ASV, Erwin Piniek, war sofort davon angetan: „Wir wissen, dass zahlreiche Leute ihre entsprechenden Ausrüstungen daheim eher brach liegen lassen. Wir möchten gerade Kinder für diese vielseitigen Bewegungsfreuden unter kompetenter Anleitung neu motivieren und ihnen dabei zeigen, was auf und mit Skatern so alles möglich ist — sei es Basketball, Fußball, Hockey, gemeinsame Touren und anderes mehr. Zudem hoffen wir, dass sich dadurch auch die Eltern für das Hobby ihrer Kinder öffnen und selber aktiv werden.“

Damit hat der Verein offensichtlich eine Angebotslücke in Herzogenaurach geschlossen, denn einige Eltern erklärten gegenüber unserer Zeitung, dass man „genau dies bislang vergeblich gesucht habe“, zumal die Kinder „sich hier in der Gruppe zum Thema Sicherheit viel eher etwa sagen lassen als wenn das von uns kommt.“

Freudig erstaunt waren die Vereinsvertreter nebst Übungsleiterin Brandt über den beachtlichen Zuspruch seitens der Kinder, die am Vormittag eingeladen waren. Schon bei der Vorbereitung wurde deutlich, dass hier mit Brandt in Sachen Vermitteln und Heranführen der Kleinen an ein sicheres Skaten ein echter Profi aktiv war. Ebenso wertvoll wie ihr Fachwissen war ihr durchweg fröhlich-mutmachender Umgang mit den Kleinen. Die Eltern verließen schon nach wenigen Minuten das Gelände mit dem guten Gefühl, dass ihre Kinder in besten Händen sind. Kein Wunder, wurde doch eingangs gleich eine exakte Kontrolle der Schutzkleidung vorgenommen, die aus Helm, Ellenbogen- und Knieschonern sowie Schutzhandschuhen bestehen muss.

Als Brandt dann auch noch ein kleines Aufwärmprogramm mit elementarsten Grundregeln zur Verletzungsprävention kombinierte, legten auch die sechs echten „Neulinge“ die anfängliche Scheu rasch ab. Hilfreich waren auch die Namen auf den Helmen, denn so konnten Brandt und ihre beiden Assistenten bei Lob oder Korrekturen gleich das richtige Kind ansprechen. Es half ihnen auch, bei den ersten Slalom-Läufen die Ungestümen rasch wieder „einzufangen“.

Natürlich hatte der Verein im Vorfeld dafür Sorge getragen, dass alle Teilnehmer bei Unfällen versichert sind — nicht nur für diese Einführung, sondern auch beim folgenden fünftägigen Kurs. Alle 15 Kinder waren nämlich derart begeistert, dass der Verein nun offiziell Kurse jeweils am Gelände der Niederndorfer Schule starten wird, und zwar für die Neulinge unter den Kindern jeweils montags von 16.45 Uhr bis 17.45 Uhr sowie für die auf den Skatern bereits stabileren Kids von 17.45 Uhr bis 18.45 Uhr. Die Kursgebühren betragen 10 Euro für ASV Mitglieder, 20 Euro für Nichtmitglieder.

Auch für Erwachsene war am Samstag ein Schnupperkurs vorgesehen, der jedoch (noch) nicht so angenommen wurde wie erhofft. Allerdings sind die Voranmeldungen so erfreulich, dass auch für sie ein fünftägiger Kurs ermöglicht wird, jeweils dienstags von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr auf demselben Gelände. Die Kosten belaufen sich hier auf 15 Euro für Mitglieder beziehungsweise 30 Euro für Nichtmitglieder des ASV Niederndorf.

Und die „Powerbox?“ So nennt Ulrike Brandt eine spezielle Hockhaltung, welche sich die„Profis“ im Laufe des Skatens fast immer automatisch aneignen. Für Anfänger ist sie ein wesentlicher Bestandteil des Übungsprogramms, um eventuelle Stürze möglichst glimpflich ausgehen zu lassen: die hier geübte Balance trägt dazu bei, dass man bei einem Sturz nach vorne und somit auf den geschützten Knien, Ellenbogen oder Händen und nicht etwa auf dem ungeschützten Rücken landet.

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