Simulation in Adelsdorf: Alarm bei Starkregen
15.3.2021, 06:00 UhrErstmals wurde in dieser Form eine Art Starkregensimulation auf die Beine gestellt wurde, um die Feinsensorik und vor allem das Fassungsvermögen der Kanäle auszutesten.
Die Feuerwehr Neuhaus, die Spekter quasi seit der ersten Stunde ihrer Arbeit in Adelsdorf unterstützt, verbaute zusammen mit Matthias Falk, dem Technischen Leiter der Herzogenauracher Ingenieure, unterhalb eines Straßengullys auf einer Anhöhe in der Röttenbacher Straße in Neuhaus einen Mess-Sensor.
Wenn Regenwasser in die Keller läuft
Dieser, so Falk, reagiere optisch und radargestützt auf das Anschwellen des Wasserstandes. Komme es dann zu einem "Überstau" im Kanalsystem, der in diesem Falle bewusst herbeigeführt wurde, könne man davon ausgehen, dass in niedrigen Wohngebieten das Regenwasser vom Kanal aus in die Keller laufe. Da der Straßengully nachvollziehbar auf einer Anhöhe kaum zum Überlaufen gebracht werden könne, so Falk und der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr, Patrick Sorger, wurden im Ablauf Sandsäcke verbaut.
Damit gleichwohl kein Alarm auf den rund 1000 Warnmelde-Apps in der Gemeinde ausgelöst wurde, justierte Falk zusammen mit einem Kollegen den Sensor mit einem entsprechenden Programm per Laptop.
Sieben Sendoren unter den Kanaldeckeln
In der gesamten Gemeinde Adelsdorf, betonte der Starkregen-Experte, seien sieben Sensoren unter den Kanaldeckeln an ausgesuchten Orten installiert. Dazu seien nochmals sichtbare Niederschlagssensoren angebracht worden, in Neuhaus zum Beispiel beim Feuerwehr-Gerätehaus.
"Die Kombination aus allen Daten wird zusammengefasst, berechnet und erst dann wird Starkregenalarm ausgelöst", so Matthias Falk. Dem vorausgegangen sei in Adelsdorf – und das sei auch andernorts so nötig – eine exakte Kanalnetzberechnung.
Viele Kommunen im Süden arbeiten ähnlich
Man habe letztlich hilfreiche Daten sammeln können, meinte der Experte von Spekter, der sich seit gut drei Jahren mit dem einstigen Pilotprojekt in Adelsdorf beschäftigt. Indessen, meinte er, hätten viele Kommunen im süddeutschen Raum ähnliche Strukturen geschaffen, um ihre Bürger vor drohenden Überflutungen ihrer Keller rechtzeitig zu warnen.
Dann, so Falk, könnten zahlreiche Maßnahmen (Beispiel: Rückstauklappe) getroffen werden.
"Wir arbeiten auf dieser Schiene seit Beginn an mit der Feuerwehr Neuhaus zusammen", erklärte Falk, der sich auch deshalb bei Patrick Sorger bedankte und im Beisein von Vizebürgermeister Günter Münch einen Scheck über 1000 Euro überreichte.
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