Spix-Schule Höchstadt: Ab September 610 Schüler

24.7.2020, 06:00 Uhr
Spix-Schule Höchstadt: Ab September 610 Schüler

© Foto: Katrin Bayer

Ein Blick zurück in die Geschichte der Schule lohnt trotzdem. Gegründet wurde die Schule, zwischen Kerschensteiner Straße und Bergstraße gelegen, 1970 als Hauptschule. Statt die Kinder weiterhin in viele kleine Dorfschulen zu schicken, sollte die Wissensvermittlung gebündelt werden. Statt in den oft einklassigen Volksschulen weiterzumachen, gab es fortan Grund- und Hauptschulen.

"Der Name Hauptschule war zu dieser Zeit auch noch sehr passend", erklärt der heutige Rektor der Spix-Schule, Michael Ulbrich. "Denn die Hauptschule war diejenige Schule, wo die meisten Kinder nach der Grundschule hingingen. Quasi das Fundament der weiterführenden Schulen."

Über Jahre hinweg habe sich die Schule dann sehr gut entwickelt, berichtet Ulbrich. Ein Grund dafür sei sicher gewesen, dass Höchstadt erst spät zu einem Realschul-Standort geworden sei. "Viele Kinder, die sonst auf die Realschule gegangen wären, sind deshalb vor Ort geblieben statt nach Herzogenaurach zu fahren. Für die Hauptschule war das sehr positiv." Schwieriger sei es erst mit der Einführung der sechsstufigen Realschule, die zu einem "Übertrittshype" (Ulbrich) geführt habe, sowie der Gründung der Höchstadter Realschule geworden.

Doch die Spix-Schule stemmte sich in all den Jahren mit allerlei "Innovationen" dagegen: "Wir haben sehr früh damit begonnen, eine freiwillige zehnte Klasse anzubieten", sagt Ulbrich. Und damit auch einen mittleren Bildungsabschluss. Besonders Peter Schramm habe sich hier lange Jahre als Lehrer engagiert.

Schon früh auf M-Zug gesetzt

Auch das Alleinstellungsmerkmal, bereits früh eine gebundene Ganztagsbetreuung mit anzubieten, habe viele Eltern davon überzeugt, ihre Kinder auf die Ritter-von-Spix-Schule zu schicken. Beides, der M-Zug und die Ganztagsbetreuung, wurden dann auch Voraussetzung, den 2011/2012 in Bayern eingeführten Titel "Mittelschule" tragen zu dürfen.

Auf das 9+2-Programm, bei dem die Schüler ein Jahr länger Zeit für ihren Abschluss haben, ist man an der Spix-Schule ebenfalls stolz.

Der jetzige Schulleiter Michael Ulbrich kam 2006 an die Schule und schon damals machte er sich dafür stark, dass die Einrichtung einen anderen Namen bekommt als "Hauptschule Höchstadt". "Es war ja keine Hauptschule mehr, weil nicht mehr wie früher die meisten Schüler dorthin gingen." Doch die Namensgebung zog sich hin, 2012 war es letztlich soweit.

Gemeinsam statt Einzelkämpfer

Wichtig für die Historie der Schule ist auch der Schulverbund Höchstadt und Umgebung, der 2010/2011 gegründet wurde. Die Hauptschulen schlossen sich zusammen, gemeinsam wurden zum Beispiel Berufsinformationstage organisiert. "Eine schöne Zeit", erinnert sich Ulbrich. Man sei nicht mehr als Einzelkämpfer unterwegs gewesen.

"Aber letztlich konnte auch der Verbund nichts gegen die hohen Übertrittszahlen an Realschulen und Gymnasien ausrichten und um als weiterführende Schule überleben zu können, braucht man einfach eine gewisse Größe." Einige Schulen des Verbunds schlossen, übrig blieben nur der Standort Mühlhausen und die Ritter-von-Spix-Schule. Aus 270 Schülern im Schuljahr 2006/2007 wurden so 610 Schüler, die ab September an der Bergstraße lernen.

Und die brauchen Platz: In den vergangenen Jahren wurde bereits gebaut. Eine neue Mensa entstand, ein schönes Außengelände, eine Turnhalle, die gemeinsam mit dem Gymnasium genutzt wird. Ganz allgemein ist Ulbrich deshalb voll des Lobes für den Sachaufwandsträger, also die Stadt.

Doch auch mehr Unterrichtsräume müssen her. Im nächsten Jahr sollen, so hofft Ulbrich, die ersten Gewerke für den dringend benötigten Ergänzungs- bzw. Erweiterungsbau vergeben werden. Platz finden hier Klassenzimmer und Fachräume. So verfügt die Schule bislang etwa nur über eine Lehrküche. Behelfsmäßig wird derzeit zudem die Mensa für den Unterricht genutzt, auch in der Lonnerstadter Schule wird Kochunterricht abgehalten. Ebenfalls Platz finden sollen in dem Neubau die Offene Ganztagsschule, ein Physiksaal und ein Werkraum.

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