Südumgehung: Gegner gründen Initiative

24.04.2017, 17:33 Uhr
Südumgehung: Gegner gründen Initiative

© Foto: Roland Huber

Bisher hatte vor allem der Bund Naturschutz die Opposition gegen das Straßenbau-Großprojekt getragen - z. B. zwei Begehungen der angedachten Trasse organisiert. Jetzt will man sich öffnen, sagte Sprecher Christian von Reitzenstein beim Pressetermin, auch für Vereine, Einzelne oder Gruppen, die gegen das Projekt sind, doch dabei nicht unter der Flagge des Bund Naturschutz segeln wollen.

Nach der Versammlung, bei der die Gründung beschlossen wurde, nannte die Führungs-Crew von "HerzoSüdBewahren" einige der dabei formulierten Ziele — und das auf dem Areal nahe des Galgenhofs, das laut Planung einmal von der Straße durchschnitten werden soll, bevor sich der geplante Autoverkehrsweg durch den südlichen Hang des Aurachtals gräbt.

Dies wolle man nicht. Die Initiative setze sich "für eine moderne zukunftsfähige Verkehrsplanung für Herzogenaurach ein", sagte Reitzenstein, "die Mobilität langfristig sicherstellt und unnötige Belastungen für die Gesundheit des Menschen und für die Natur vermeidet". Die Initiative erachte es als wesentlich, dass ein neuartiges Konzept ewrarbeitet werde, das unterschiedliche Verkehrsträger optimal kombiniere.

Verkehrsplanung, die einseitig auf "fossil betriebenen Individualverkehr" setze, sei in die Vergangenheit gerichtet und verspiele die Chancen auf eine nachhaltige und dauerhafte Lösung. Reitzenstein sagte, elektrische und vernetzte Mobilitätssysteme seien erheblich effizienter, benötigten aber eine andere, neuartige Planung der Infrastruktur.

In diesem Zusammenhang kam auch ein System von Parkhäusern an der Autobahn und eine Seilbahn-Verbindung zu Schaeffler zur Sprache, was Helmut König, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz, keineswegs als lächerlich und utopisch abgetan wissen wollte, sondern als ein effektives Zubringer-System.

Jedenfalls, so Reitzenstein, werde man in Herzogenaurach wohl kaum durch eine 1000-Bäume-Aktion das Klima verbessern, wenn gleichzeitig einige alte Waldabschnitte für immer verschwinden und wertvolles Ackerland asphaltiert werde.

"Statt einer Südumgehung" will die Initiative: den öffentlichen Nahverkehr voranbringen, eine Aurachtalbahn und/oder StUB, Park and Ride und Mitfahrgelegenheiten fördern, eine Verringerung von Lärm und Feinstaub. Sie will nicht, dass Herzogenaurach von Umgehungsstraßen eingekesselt werde, sie will, dass die Äcker weiter bewirtschaftet werden können, den natürlichen Wasserkreislauf bewahren, Naherholungsgebiete und Tier-Lebensraum erhalten , die Landschaft nicht zerstören. Die nächste Begehung der Südumgehungstrasse ist auf den Muttertag, 14. Mai, angesetzt. Diesmal südlich von Hauptendorf und mit Kinderbetreuung.

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