Tolle Tänze, flotte Sprüche und eine Weltpremiere

29.01.2012, 17:15 Uhr
Tolle Tänze, flotte Sprüche und eine Weltpremiere

© Horst Linke

Mit ihren fünf Garden können die Blummazupfer aus dem Vollen schöpfen. Bezaubernd waren die kleinen Feen von der Purzelgarde, die mit ihrem Zauberer Nils Petsch über die Bühne wirbelten. Der sechsjährige Nils will hoch hinaus, so ließ er sich von Präsident Peter Nofski nicht lange bitten und nahm als jüngster Elferrat am langen Tisch Platz.

Eifrig und aufgeregt zeigten die kleinen Sternchen der Aufbaugarde ihren Marschtanz. Ganze Arbeit hatte wieder die Abteilung „Heiße Nähnadel“ geleistet, sprich die Betreuerinnen und Mütter, die die Kostüme entwerfen. Sie sorgten dafür, dass die Gardetänzerinnen wieder eine Augenweidewaren. Viel Phantasie haben sie auch in den Schautanz der Jugendgarde gelegt. „Peter Pan“ tanzte mit einem Krokodil, Elfen, Piraten oder Captain Hook. Die Junioren-Garde präsentierte eine Reise nach London. Da fuhr ein Doppeldecker-Bus, eine Teekanne tanzte mit ihrer Tasse und sogar die Queen gab sich die Ehre.

Orden verteilt

„Schachmatt“ setzten die als weiße Spielsteine kostümierten Tänzerinnen der Blummazupfer-Garde ihre schwarzen Gegnerinnen im gleichnamigen Schautanz. Neben viel Beifall vom Publikum wurden Trainerinnen und Betreuerinnen von Peter Nofski mit Orden und Küsschen bedacht. Den Blummazupfer-Orden gab es auch für die Ehrengäste und Sponsoren, für den zweiten Bürgermeister Heinrich Süß, Dieter Sauer von der Raiffeisenbank, Simone Potenz von der Kreissparkasse, Dr. Peter Wohlleben und Brüne Soltau vom BRK.

Großer Applaus auch für die Gastauftritte der Tanzmariechen Katrin Walter, Vanessa Thomann und Theresa Schaufler vom KCH. Entschieden weniger elegant und gelenkig präsentierten sich die Herren vom Männerballett des KCH, die in Lederhose und Feinripp-Unterhemd mit ihren „Damen“ in Kittelschürze über die Bühne walzten.

Eigengewächse der Blummazupfer und Gäste standen in der Bütt. Für den Tusch an der richtigen Stelle sorgte die Sitzungsband mit Marc und Niels Keiner. Von ihrer Kommunion schwärmten Katja Schmeiko und Corinna Popp, auch wenn einiges schief gelaufen ist. Weil beim Bügeln der Rock verbrannt ist, stand Corinna im Minikleid in der Kirche. Aber auch der Pfarrer hatte verschlafen und erschien im Bademantel statt Talar.

Die größeren Mädchen haben andere Sorgen. Die Welt ist unfair, stellten Melanie Jäkel und Katharina Nix immer wieder fest. Vor sechs Jahren klagten sie in der Bütt darüber, dass sie für alles noch zu klein sind. Jetzt müssen sich die 15-Jährigen anhören „Für so was seid ihr viel zu groß!“, egal ob Sandmännchen-Schauen oder Essen-Schlacht. Nur wenn Melanie ihren Freund küssen will, ist sie auf einmal zu klein dafür.

Über ihre Eltern hat auch Ramona Rupprecht von der AlZiBib aus Markt Bibart zu klagen. Die sind so rückständig, dass sie der Tochter keinen Computer oder Handy kaufen wollen, dabei weiß doch jeder, „heute bist ein Depp mit einem Handy ohne App“. Selbstbewusst saß die 17-Jährige in ihrem Rollstuhl auf der Bühne und hat die Lacher auf ihrer Seite. Maximilian Nix brachte als „Aal-Maxe“ nicht nur Aal mit Zugaben (Babybrei und griechische Staatsanleihen), sondern auch seine bissigen Ansichten über Politik unters Volk: „Fische verkaufen ist wie eine Wahl, bei beiden wirst du beschissen“.

Kein Ausweg

Die Alten haben’s aber auch nicht leicht, weiß der Unterfranke Wolfgang Voit alias das „späte Mädchen Kunigunde“. Bei der Mumienausstellung wird die tattrige Alte mit einem Exponat verwechselt. Aber Sterben ist auch kein Ausweg, denn das Sterbegeld ist gestrichen und „da wird sich mancher überlegen, ob er noch stirbt“. Nicht so recht überzeugen konnte Tobias Klaus von den Steiner Schlossgeistern mit seinen Witzchen über die Suche nach der Traumfrau auf dem Oktoberfest. Doch als Stimmungskanone war er erste Sahne.

Ein alter Bekannter ist der freche Oskar, der Plüschhund des Bauchredners Marcelini. Er lästerte über das Publikum und sein Herrchen, das er partout mit einer Dame aus dem Publikum verkuppeln wollte. Der Mann-Frau-Konflikt beschäftigte auch Alexander Göttlicher, Finalist bei „Franken sucht den Supernarr“. Als einziger nordic-walkender Mann im frauendominierten „Plapper-Walk-Verein“ hat er es nicht leicht.

Zum Staunen des Publikums hatte er noch mit einer Weltpremiere aufzuwarten: der ersten menschlichen Orgel aus Möhren. Acht Mitglieder des Elferrates pfiffen darauf „Alle meine Entchen“ und „Highway to Hell“. „Das heißt aber nicht, dass die Blummazupfer aus dem letzten Loch pfeifen“ versicherte Peter Nofski. Nein, das tun sie wirklich nicht! Mit ihrer gut fünfstündigen Prunksitzung haben sie das bewiesen.

Eine Bildergalerie finden Sie unter www.nn-herzogenaurach.de

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